(spr. schĕwröhs'), Hauptort des Kantons Chevreuse (159,05 qkm, 20 Gemeinden, 10222 E.)
im ArrondissementRambouillet des franz. Depart. Seine-et-Oise, an der zur
Orge gebenden Yvette, hat (1891) 1469, als Gemeinde 1808 E., ein altes Schloß, Porzellanfabrik, Ziegelei, Handel mit Wein
und Holz.
[* 2]
In der Nähe Schloß Dampierre, ein schöner Renaissancebau aus dem 17. Jahrh.
(spr. schĕwröhs'), Marie von Rohan, Herzogin von Chevreuse, geb.
1600, heiratete mit 17 Jahren den Connétable von Luynes und, nach 4 Jahren verwitwet, den Herzog von Chevreuse. Besonders seit der
zweiten Heirat stürzte sie sich in das Gewühl der Intriguen und Verschwörungen, von denen
die polit. Welt Frankreichs in
jener Zeit letzten Widerstandes des hohen Adels erfüllt war. Richelieu, dessen gefährlichste Gegnerin
sie war, trieb sie nach England; nach Ludwigs ⅩⅢ. Tode (1643) zurückgekehrt, nahm sie seit 1650 eifrig an der Fronde (s. d.)
teil, trat mit dem großen Condé in engste Verbindung und unterwarf sich erst, als die Sache verloren war. Sie starb 1679. –
Vgl. V. Cousin, Mme de Chevreuse (2. Aufl., Par.
1862).