Cheville
(Kt. Wallis,
Bez. Conthey,
Gem.
Ardon). 1740 m. Alpweide mit
Hütten, im
Hintergrunde des von der Chevelentze
durchflossenen
Thales, unterhalb des Col oder
Pas de Cheville und s. der grossen Bergsturztrümmer der
Diablerets. Beim Abstieg
vom
Pass zu den
Hütten überschreitet man die schiefrigen Neocomkalke mit Kephalopoden, in denen viele Ammoniten, Belemniten
etc. gefunden wurden. S. über den
Hütten reichen bis zum Fuss der
Tête Pegnat (2593 m) die sog. Lapiers
(Karrenfelder) de Cheville
, eine der an Formen und Anzahl reichsten Fundstätten von Fossilien in den
Alpen.
Beim Aufstieg von den
Hütten aus quert man der Reihe nach die alle beinahe senkrecht aufgerichteten und meist
fossilführenden Schichten der Nummulitenkalke, des Cenoman, Vraconnien, Albien, Rhodanien, Urgon und Hauterivien. Besonders
reich ist das Vraconnien (oder oberer Gault) an Versteinerungen, die meist sehr gut und manchmal noch mit ihrem Steinkern
erhalten sind. Die von Prof. Renevier verfasste Monographie der Waadtländer
Hochalpen zählt von dieser und einigen benachbarten
Fundstätten 46 Spezies aus dem Cenoman, 253 aus dem Vraconnien und 56 aus dem Albien auf. Die
Hütten
von Cheville
liegen an der grossen Kontaktlinie der von
Derborence längs des NW.-Fusses des
Argentine bis
Javernaz verlaufenden
Schichtenreihe in umgekehrter Lagerung mit den normal gelagerten Schichten.