forlaufend
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unweit seiner Mündung, hat (189 y 37 105 E. er- innert in seiner Anlage noch heute an ein röm. Ca- strum; die Mauern aus rotem Sandstein stammen bis auf die Thore aus dem 14. Jahrh., folgen aber zumeist der röm. Ilmwallung und gewähren einen überblick über Umgebung und Stadt. Diese wird von den 2 Lagerstraßen, Eastgate und Vridgestreet, kreuzweise geschnitten und in 4 Vierecke geteilt. Da diese Straßen in die Felsplatte, auf welcher die Stadt ruht, eingehauen waren, so trat beim Erbauen der Häuser das seltsame Verhältnis ein, daß man im ersten Stock 2 in über dem Fahrwege eine Galerie snr Fußgänger ossen lassen mußte, ^o entstanden die Chester-Rows, eine Art Laubengänge oder Arkaden, die durch das obere, vorspringende Stock' werk gedeckt und durch Säulen [* 3] gestützt, bald auf-, bald abwärts steigend und durch kleine Nebengassen unter- brochen, in die Häuser und Kaufläden führen. Die Häuser selbst sind vielfach reich geschnitzte Holzbauten, wie z. V. Stanley House (1519). Unter den Kirchen ist die St. Johnskirche am Dee und die got. Kathe- drale bemerkenswert, jetzt restauriert, mit Reliquien der heil. Oswald und Werburgh, einem Chor (14. Jahrh.), schönem Kapitelhaus und Resten der ursprünglich normann.
Aulagc. Die Stelle des alten Schlosses, das teilweise aus der Zeit Wilhelms deo Eroberers stammte, nehmen jetzt neue Prachtgcbäude eiu mit Gericht, Kaserne und Gefängnis. Die Stadt besitzt eine Lateinschule, Lehrerseminar, Museum, Bibliothek und Irrenanstalt. Die Gewerbthätigkeit erstreckt sich auf Schiffbau, Fabrikation von ^eise und Chemikalien. Der Ausfuhrhandel ist seit der Versandung des Dee auch trotz des Baues eines neuen Kanals, der Schissen von 300 t den Zugang bis zu den Quais der Stadt ermöglicht, zurückge- gangen und beschränkt sich auf den Vertrieb der Waren von Manchester, [* 4] Birmingham [* 5] und der irischen Leinwand (2 Messen im Juli und Oktober).
Liverpool
[* 6] hat Chevalier
völlig in den Hintergrund gedrängt. Wichtig ist der Chesterkäse, für
den jährlich acbt liegt mitten in einem herrlichen
Park Eaton -
Hall,
[* 7] im O.
Hawarden (s.d.), der Wohnsitz
Gladstones. Im
Altertum
hieß Chevalier
D eva und war die Haupt stadt der Cornavier; unter den
Römern bildete sieda^
Castrum der
Legio XX Victrix. Die dicken
Mauern sind da5 einzige Überbleibsel alter Befestigungsart in England. Später war die Stadt unter dein
Namen
Caer-Legion oder
Caer-Leon Hauptstadt deo wälischen Königreichs Gwynedh bi5 zur Eroberung durch König Egbert 835, worauf
sie angelsächsisch Laegceaster (lat. (^stri^) genannt wurde und jahrhundertelang die Hauptfeste
gegen Wale")
[* 8] blieb. Im 9. Jahrh, kam sie an die
Sachsen;
[* 9] nachdem die Dänen sie verbrannt hatten, erholteste
sich erst uuter ihrem ersten
Grafen,
Hugo
Lupus, dem Neffen Wil
Helme»
[* 10] des Eroberers.
Ehester (spr. tscheht'r), Stadt im County Dela^ wäre des nordamerik.
Staates
Pennsylvanien, am Westufer des Delaware, 10 engl.
Meilen südwestlich von
Philadelphia,
[* 11] hat (1890) 20226, mit
South- Ehester und
Upland 29577 E., eine 1862 begründete
Militärakademie sowie eiu theol. Seminar' mehrere
Stahl-und
Walzwerke und bedeulendeTertilindustrie (Baumwollwaren),
Schiffbau
und 3 Nationaldanken. ^ Chevalier
ist die älteste Stadt von
Pennsylvanien, wurde 1643 von
Schweden
[* 12] gegründet und hieß zuerst
Up-
land. 1682 tagte hier unter Penn
die provisorische Gesehgebende Versammlung.
Chesterfield (spr. tscheßt'rfihld), Stadt in der cngl. Graffchaft Derby, 36 km nördlich von
Derby, am
Rother, der zum
Don
(Humber) flieht, hat (1891) 13242 E., eine fchöne
Pfarrkirche (14. u. 15. Jahrh.) mit gewundenem
Turm;
[* 13] Eifen- und Messinggießerei, Gerberei, Fabrikation von
Seiden- und
Baumwoll- stofsen und Passementerie. In der Nähe
Eisen-,
Blei- und Kohlengruben. In 8t. I'rinit^ Olinron ruht
George
Stephenson. Der 1776 angelegte, 74 km lange Chesterfield
-Kanal führt von Chevalier
nach dem
Trent und hat 65 Schleusen.
Chesterfield Stanhope, Graf von, engl. Staatsmann und Schriftsteller, geb. zu London, [* 14] stu- dierte zu Cambridge, besuchte 1714 das Festland und wurde nach Georgs I. Thronbesteigung Kam- merjunter beim Prinzen voll Wales und vor dem gesetzlichen Alter Parlamentsmitglied. Doch begann er erst nach dem Eintritt ins Oberhans (1726) sich ernstlich mit Politik zu beschäftigen. 1728 mit einer Sendung nach Holland beauftragt, gelang es ihm, das Kurfürstentum Hannover [* 15] vor drohendem Kriege zu sichern.
Zur Belohnung empfing er den Hosen- bandorden und die Stelle als Oberhofmeister Georgs U. 1745 wurde er Vicekönig von Irland und 1746 Staatssekretär, zog sich aber schon 1748 zurück. Er starb Sein schrift- stellerisches Talent bewies er besonders durch die «I^6tt8i-5 t0 1,18 80N» (2 Bde., Lond. 1774 u. ö.' deutsch, 6 Bde., Lpz. 1774-77),
die sowohl wegen des weltmännischen Tones, als auch wegen larer Moral großes Aufsehen erregten. Dieser (natürliche) Sohn starb 1768 als Gesandter in Dresden. [* 16] Von C.s Schriften sind noch zu erwähuen die «Ni^iia- U60N5 N01-K8» (2 Bde., Lond. 1777-, 4 Bde., 1779: deutsch, 3 Bde., Lpz. 1778 80) und die «?08tKum0U5 pi6068» (Lond. 1778). Ausgaben der Briese und ver- mischten Schriften von Lord Mahon (5 Bde., ebd. 1845-53) und Carey (2 Bde., ebd. 1871). -
Vgl. Vrowning,^Vit and ^iLäomufl^orä^. (Lond. 1874).
Chesterfieldinseln (spr. tscheßt'rfihld'), eine seit 1879 franz. Gruppe von Rifsinseln (0,8 ^m), unter 20° südl. Br. und 158" 30' östl. L. vou Greenwich, west- lich von der Nordspitze Neucaledoniens im Großen Ocean, hat reiche Lager [* 17] von Guano. Chesterfieldkanal, s. Chestersield (Stadt). Chesterkäse, s. Chester (in England) und Che- shire. ^(in England). Chester-Rows (spr. tscheht'r rohs), s. Chester Chesvan oder Mar-Chesvan (hebr.), achter Monat im jüd. Jahre, hat 29 (zuweilen 30) Tage und entspricht uugefähr dem Oktober und November.
Chetiter, s. Hethiter. s'/zet'., bei zoolog. Namen Abkürzung für Aug. Chevrolat, Entomolog in Paris. [* 18] cois Fulgis Chevallier, geb. zu Paris, gest. zu Freiburg [* 19] i. Br.', er schrieb eine «Flora der Umgebung von Paris» und einige Abhandlungen über Flechten. [* 20] Chevalercsk (frz., spr. schwall-), ritterlich. Chevalerie (frz., spr. schwall'rih),
Ritterschaft, Rittertum, Ritterlichkeit. vkova.1ier (frz., spr. fchwaMeh),
Ritter, erblicher Titel des frühern franz. mittlern Adels und Bezeich- nung der Mitglieder von Ritterorden' («. (I^ioimmn' (spr. donnöhr), Hofkavalier, Ehrenbegleiter einer fürstl. Person; ('. ä'inänßNis (spr. dängdüstrih), Industrie-, Glücksritter; l^. saus peur st 8an8 re- Artikel, dic man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen. ¶
Zum Duden
Nr. | Ergebnis | Chevalier |
---|---|---|
1 | ****** | Che|va|li|er [valie:], der; -s, -s [frz. chevalier, eigtl. = Ritter < lat. caballarius = Pferdeknecht]: französischer Adelstitel ... |
Quellen, Literatur
Band - Seite | Artikel | Autor | Titel | Ausgabe |
---|---|---|---|---|
9.239 | Johann George | O-Byrn | J., Chevalierde Saxe | (Dresd. 1776) |
52.335 | Ballade | Chevalier | Zur Poetik der B. | (Lpz. 1891) |
52.836 | Bernhard | Chevalier | Histoire de Saint-Bernard | (Lille 1889) |
65.1012 | Troja | Le Chevalier | Voyage de la Troade | (3. Aufl., 3 Bde., Par. 1802) |
17.258 | Dorat | Desnoiresterres | Le chevalierClaude D. et les poètes legers au XVIII. siècle | (Par. 1887) |
10.757 | L'Hôpital | Taillandier | Nouvelles recherches historiques sur la vie et les ouvrages du chevalierde L. | (das. 1861) |
9.669 | Keller | "Li Romans dou chevalierau leon" | (Tübing. 1841) | |
2.360 | Barbey d'Aurévilly | "Le chevalierDes Touches" | (1864) | |
15.734 | Tobler | "Bruchstücke aus dem Chevalierau Lyon" | (Soloth. 1862) | |
65.877 | Tobler | "Bruchstück aus dem Chevalierau Lyon" | (Soloth. 1862) | |
18.528 | Kriegsgeschichtliche Litteratur, neuere | Chevalier | "La marine 1870/71" | (Par. 1873) |
53.367 | Boufflers | "Lettres du chevalierde B. à sa mère sur son voyage en Suisse" | (1770) | |
8.657 | Holland | Chrétiens | "Chevalierau Lyon" | (Hannov. 1862; 3. Aufl., Braunschw. 1886) |
4.205 | Coleridge | "Memoirs of the ChevalierBayard" | (a. d. Franz. des 16. Jahrh., 1825) | |
51.643 | Anicet-Bourgeois | "Le chevalierd'Essonne" | (1847) | |
6.602 | Französische Litteratur | "Chevalierde Faublas" | (1789) | |
10.879 | Loire | Chevalieru. a. | Nantes et la L.-Inférieure | (Nantes 1858, 2 Bde.) |
3.902 | Cernuschi | "Mr. Michel Chevalieret le bimétallisme" | (1876) | |
8.268 | Hedlinger | "Œuvres de chevalierH." | (Basel 1775) | |
11.847 | Mügge | "Der Chevalier" | (Leipz. 1835) | |
5.204 | Dumas | "Le chevalierde Maison-Rouge" | (1846) | |
3.1003 | Chevalier | "Essais de politique industrielle" | (1843) | |
52.400 | Barbey | "Le chevalier des Touches" | (1864) | |
3.1003 | Chevalier | "Questions politiques et sociales" | (1852) | |
14.683 | Schwanenritter | "Roman du chevalier au cygne" | (hrsg. von Reiffenberg, Brüssel 1846-48, 2 Bde.) | |
64.673 | Schwanjungfrauen | "Le chevalier au cygne ou de Godefroi de Bouillon" | (hg. von Reiffenberg, 2 Bde., Brüss. 1846‒48) | |
54.272 | Chrétien de Troyes | "Li Romans dou Chevalier au Lyon" | (hg. von Foerster, Halle 1887) | |
54.272 | Chrétien de Troyes | "Li Romans del Chevalier de la Charrete" | (beendet von Godefroy de Laigny) | |
55.75 | Deutsches Heerwesen | Chevalier | La marine française et la marine allemande pendant la guerre 1870‒71 | (Par. 1873) |
3.1003 | Chevalier | "Die Weltindustrie in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts" | (Leipz. 1869) |
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