Chevalier
(spr. sch'walljéh), Nicolas, vielseitiger Maler aus der Schweiz, verlebte seine Jugendzeit in Petersburg, kehrte dann in seine Heimat zurück, erhielt den ersten Unterricht in Lausanne und studierte drei Jahre die Architektur unter Ludw. Lange (gest. 1868) in München. 1851 ging er nach London, arbeitete viel für Ludw. Gruner und für Layards «Niniveh» und begab sich 1852 nach Rom, wo er gründliche Modellstudien machte. Von dort aus begleitete er seinen jüngern Bruder nach Australien, wo er mit seinen Bildern viel Glück machte und sieben Jahre artistischer Mitarbeiter des «Melbourne Punch» war.
Dort zog er in Gesellschaft des Hydrographen Georg Neumeyer in die malerischen Gegenden von Victoria und bereiste Neuseeland; ebenso begleitete er 1869 den Herzog von Edinburg nach den Südseeinseln, nach Japan und China und brachte eine große Ausbeute an landschaftlichen und architektonischen Darstellungen mit. Erst 1873 kehrte er nach London zurück und stellte dort zahlreiche interessante Bilder aus, unter denen besonders zu nennen sind: die im Auftrag der Königin gemalte Danksagungsprozession zur St. Paulskirche die bald darauf als Gegenstück das Innere der St. Paulskirche während dieser Feier zur Folge hatte (1874);
ferner die in Petersburg gemalte Vermählungsfeier des Herzogs von Edinburg (ein Bild von überaus glänzendem Kolorit), eine große Revue bei Gelegenheit dieser Hochzeit (1874), ebenso die Eröffnung der Weltausstellung in Wien 1873, chinesische Lamapriester beim Spiel, ein orientalischer Schafhirt u. a.