Cheseaux
(Kt. Waadt,
Bez. Lausanne).
608 m. Gem. und Dorf, auf dem w.
Plateau des
Jorat, nahe dem rechten Ufer der
Mèbre,
an der Strasse
Lausanne-Yverdon und 7,5 km nw.
Lausanne. Station der Linie
Lausanne-Echallens-Bercher. Postbureau, Telephon.
Gemeinde: 73
Häuser, 387 reform. Ew.; Dorf: 57
Häuser, 293 Ew. Mit
Romanel sur
Lausanne zusammen eine Kirchgemeinde.
Ackerbau;
Sägen und
Mühlen.
Kapelle der freikirchlichen Gemeinde. SW. vom Dorf modernes
Schloss. Eine ehemalige Burg wurde 1475 während
der damaligen kriegerischen Verwickelungen zerstört. Einstige
Herrschaft, im Besitze der
Herren von Cheseaux
, deren erster
geschichtlich mit Sicherheit bekannte im 13. Jahrhundert gelebt hat. Die
Herrschaft ging am Ende des 14. Jahrhunderts
an
das Haus d'Oron, am Ende des 15. Jahrhunderts an das Geschlecht
La Sarraz und im 16. Jahrhundert an die alte Familie
Champion
über, die um die Mitte dieses Jahrhunderts erlosch. 1547 kam der Besitz durch Kauf an Bern,
1557 an das Geschlecht de Loys, 1769 an
die Familie de Boutes und im 19. Jahrhundert an die de
Goumoëns. Auf dem Landgute
Belair, s. vom Dorf,
entdeckte F. Troyon 1838 (oder 1840) zahlreiche bis zur Zeit Karls des Grossen reichende helvetisch-burgundische Gräber
mit Waffen und andern Gegenständen. An andern
Stellen der Gemeinde sind zu wiederholten Malen Reste römischer
Bauten (darunter ein seither zerstörter Mosaikboden) aufgedeckt worden. Heimat des Physikers und Astronomen
Jean Philippe
de Loys († 1751) und des 1815 in
Belair geborenen ausgezeichneten Archäologen Frédéric Troyon († 1866).