Cherso
(spr. kerso), eine zur österreich. Markgrafschaft Istrien [* 2] gehörige Insel im Quarnerogolf, ist 330 qkm (6 QM.) groß, von langgestreckter Gestalt und mit der benachbarten Insel Lussin durch eine Brücke [* 3] verbunden. Ein Kalksteingebirge durchzieht die Insel, dessen höchste Spitzen (Monte Syß 638 m, Monte Chelm 483 m hoch) kahl sind, wogegen an seinen Abhängen und an der Küste Wein und Südfrüchte reichlich gedeihen. Die großen Waldungen liefern Bau- und Brennholz.
Die Bewohner, (1880) 9550 an der Zahl, treiben Schafzucht,
Wein- und Olivenbau, Südfrüchtekultur und
Handel. Hauptort ist
die Stadt Cherso
, auf der Westseite, mit mehreren
Kirchen und
Klöstern, einem geräumigen
Hafen,
Schiffahrt
und
Schiffbau (Travacoli),
Fischerei,
[* 4]
Handel mit
Wein und
Südfrüchten, (1880) 4670 Einw., einem Bezirksgericht und
Zollamt. Im
J. 1883 liefen 697
Schiffe
[* 5] mit 121,353
Ton. ein. In der Mitte der
Insel liegt der 4,5 km lange, kaum 1 km breite Vrana- oder
Krähensee, der 13 m über dem Meeresspiegel liegt,
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ohne sichtbaren Zu- und Abfluß ist und eine Tiefe von 45 Faden [* 7] hat. Im Februar und März hebt sich der Spiegel [* 8] um 2-2,5 m.