Chenit
(Le) (Kt. Waadt, Bez. La Vallée). 1000 m. Grösste der drei Gemeinden des Jouxthales u. dessen ganzen s. Abschnitt, s. des Sees, umfassend. Ist eine der an Fläche grössten Gemeinden des Kantons überhaupt u. begreift für sich allein über die Hälfte der Fläche des Bezirkes. 100 km2. Wiesen, Weiden und Wald. Nur im tiefer gelegenen Teil besiedelt; die Weiler steigen nicht über 1100 m und vereinzelte Häuser nicht über 1200 m. Mit 1200 m als oberer Grenze umfasst das bewohnte Gebiet der Gemeinde ca. 38 km2. Bei einer Gesamtbevölkerung von 3789 Seelen entfallen somit auf den km2 ca. 100 Ew. Diese sind auf mehrere Dörfer und zahlreiche Weiler und Einzelsiedelungen verteilt. Zwei Kirchgemeinden: Le Sentier im NO. mit dem Gemeinde- und Bezirkshauptort Le Sentier und den Weilern und Häusergruppen Le Solliat, Chez les Aubert, Chez le Maître, L'Orient, Chez les Meylan, Chez Villard etc.; Le Brassus im SW. mit dem Dorf Le Brassus und den Weilern und Häusergruppen Les Piguet Dessus und Les Piguet Dessous, La Combe du Moussillon, Le Campe, Chez Meylan, Chez les Lecoultre, Le Bas du Chenit. Zusammen 582 Häuser, 3789 reform. Ew. Milchwirtschaft, etwas Ackerbau. Hauptbeschäftigung die Uhrenindustrie; Edelsteinschleiferei, Messerschmiede. Wie die Ortsnamen zeigen, ist das ganze Thal erst verhältnismässig spät besiedelt worden. Bis 1520 oder 1550 bildete das ganze Gebiet eine einzige grosse Wald- und Sumpfwildnis. Nachdem als erste Siedelung Le Campoux oder Le Campoz (heute Le Campe) angelegt worden, hat sich die Bevölkerung rasch vermehrt und sind verschiedene Industriezweige eingeführt worden. Bis 1646 der Gemeinde Le Lieu zugeteilt. Vergl. die Art. Le Brassus und Le Sentier.