[* 1]
(Chemmis, Chembis), ägypt.
Gottheit der ersten
Ordnung, die als zeugender Naturgott unter dem
Sinnbild eines
Bockes
verehrt wurde. Chem, der in späterer Zeit auchMin heißt, ist eine Form des
Ammon;
[* 5] wie dieser wird er mit
den zwei hohen
Federn auf dem
Haupt und in der hocherhobenen
Rechten die
Geißel haltend dargestellt (vgl. Abbildung). Die Hauptsitze
seines
Kultus waren
Mendes und die Stadt
Chemmis (griech.
Panopolis) auf der östlichen Seite des
Nils, von woDanaos
und
Lynkeus nach
Hellas übergesiedelt sein sollen. Dem
Perseus,
[* 6] dem Sohn der
Danae, welche ein Heiligtum zu
Chemmis hatte, wurden
daselbst
Kampfspiele nach griechischer Art gehalten.
Ruinen der alten Stadt, die auch durch ihre Leinwebereien u. Steinmetzarbeiten
berühmt war, finden sich noch beim heutigen
Achmim.
[* 1] auch Min, altägypt. Gott, welcher zu Chemmis, dem heutigen Achmim (s. d.), als Lokalgott verehrt wurde, ein meist
ithyphallisch und mit zwei hohen Federn auf dem Kopfe dargestellter Gott, welcher von den Griechen mit dem Pan
[* 7] verglichen
wurde. Verschieden davon ist der mendesische bocksgestaltete Pan, der von Herodot genannt wird. Von dem
alten Tempel
[* 8] des Chem zu Chemmis ist nichts mehr erhalten, doch findet sich in der östlich von Achmim gelegenen Thalwand noch
jetzt eine merkwürdige, von einem Könige der 18. Dynastie (um 1400 v. Chr.), Aï, dem Chem geweihte Felsengrotte.