Chaumette
(spr. schométt), Pierre Gaspard, Fanatiker der Französischen Revolution, geb. zu Nevers als Sohn eines Schuhmachers, machte wissenschaftliche Studien, trat dann in Seedienste und war beim Ausbruch der Revolution Schreiber bei einem Advokaten zu Paris. [* 3] Hier wurde er Mitarbeiter an Prudhommes Zeitung «Les Révolutions de Paris» und trat in Verbindung mit Camille Desmoulins. Bei den Greuelthaten vom Aug. und Sept. 1792 wirkte er in erster Linie mit.
Seinen
Vornamen vertauschte er mit
Anaxagoras, weil dieser, wie er erklärte, ein
Heiliger gewesen wäre, der für seinen Republikanismus
gehängt worden sei. Die Errichtung des Revolutionstribunals, die
Bildung einer Revolutionsarmee, das Gesetz gegen die Verdächtigen,
die Hinrichtung der Königin u. a. waren mit sein Werk. Chaumette
gehörte
zur Partei der
Hébertisten (s. d.) und betrieb vor andern die Einführung des
Kultus der
Vernunft. Er schlug dem
Konvent vor,
Notre-Dame in einen
Tempel
[* 4] der
Vernunft zu verwandeln, was dann Chabot durchsetzte (Nov. 1793). Der
Sturz Héberts durch Robespierre
ward auch Chaumette
verderblich; er wurde der Verschwörung gegen den
Konvent beschuldigt und hingerichtet.