Chatterton
(spr. tschättĕrt’n),
Thomas, engl. Dichter, geb. zu
Bristol, war Advokatenschreiber und erregte 1768 Aufsehen,
als er bei Einweihung einer neuen
Brücke
[* 2] über den
Avon in einem
Bristoler
Blatte eine eigene, aber für
alt ausgegebene
Beschreibung der Einweihung der alten
Brücke erscheinen ließ.
Bald darauf ging er nach
London,
[* 3] wo er bei einigen
Buchhändlern Beschäftigung fand. Er schrieb für mehrere Tageblätter, geriet aber bald in die äußerste
Not und vergiftete
sich Glänzende
Phantasie, glückliche Erfindung und tiefes Gefühl kennzeichnen
C.s altertümlich
gefärbte
Dichtungen, die er andern Verfassern (besonders
Rowley) unterschob. Von den unter seinem
Namen erschienenen sind die
Satiren die besten. Auch seine prosaischen
Aufsätze sind anziehend. Eine Sammlung seiner Gedichte wurde von Tyrwhitt (Lond.
1777) veranstaltet, eine vollständige
Ausgabe seiner Werke von
Southey und Cottle (3 Bde., ebd. 1803)
und von
Bohn (2 Bde.,
Cambridge 1842); The poetical works of
Thomas Chatterton
gab Skeat
(Aldine edition, 2 Bde., 1875) heraus. Sein
Leben beschrieb J. ^[John] Dix (Lond. 1837; 2. Aufl. 1851). -
Vgl. Wilson, a biographical study (Lond. 1869);