(spr. schatijong), 1) (Châtillon sur Seine) Arrondissementshauptstadt
im franz.
DepartementCôte d'Or, an der Seine und der Ostbahn, enthält an Bauwerken: die
Kirchen St.-Vorle (11. Jahrh.) und
St.-Nicolas (12. Jahrh.), das
HospizSt.-Pierre (ehemalige
AbteiNotre Dame) und auf einem
Felsen die Reste
des alten
Schlosses der
Herren von
Chaumont sowie das neue, von dem in Châtillon gebornen
MarschallMarmont angelegte
Schloß mit großemPark. Am
Fuß eines
Felsens, welcher gleichfalls mit einer
Promenade geziert ist, entspringt die außerordentlich wasserreiche
Fontaine de la Douix. Châtillon hat ein
Handelsgericht, ein
Collège, eine Zeichenschule, eine öffentliche
Bibliothek
von 18,000
Bänden (mit einem
Museum gallorömischer
Altertümer) und (1881) 5074 Einw., welche Hochöfen und Eisenwerke,
Wachsbleichen, Papierindustrie,
Handel mit
Eisen,
[* 2]
Holz,
[* 3]
Wolle, Wetz- und Lithographiesteinen betreiben. -
In C. fand vom 5. Febr. bis ein
Kongreß statt, auf dem die alliierten Mächte mit
Napoleon I. erfolglos über den
Frieden unterhandelten.
Unterhandlungen in ab und entwickelten in einer Erklärung, die sie von Vitry aus 25. März erließen, die sie bestimmenden Gründe.
Auch durch den Überfall vom ist Châtillon bekannt. Das deutsche Landwehrbataillon Unna
[* 12] und zwei Eskadrons des 5. Reservehusarenregiments
wurden hier von französischen Freischaren angegriffen und mußten sich mit einem Verlust von 120 Mann
und 70 Pferden auf Château-Vilain zurückziehen.
523 m. Gem. und Dorf, 4 km s. Delsberg, in einem am N.-Hang der Kette
des Vellerat eingeschnittenen Thal, dessen Bach unterhalb Courtetelle von rechts in die Sorne mündet;
Postablage. Ackerbau und Viehzucht. 1148 u. 1179: Chastellun;
1461: Chestillion;
1464: Castel. Soll den Namen von einem auf dem Mont Chaibeut (Monscaput) gestandenen römischen Wachtturm erhalten haben;
dort hat man auch Spuren eines den Römern zugeschriebenen befestigten Lagers entdeckt.
Hier war das Kapitel
Moutier-Grandval begütert. Im 12. Jahrhundert Sitz eines Edelgeschlechtes de Châtillon.
Das Dorf wurde im 17. Jahrhundert
von der Pest heimgesucht, deren Opfer gemeinsam auf
einem mit einem Kreuz bezeichneten abgesonderten Friedhof bestattet wurden,
dem sog. Cimetière des pestiférés.
Reizende Kapelle zu Mariä Himmelfahrt, im 18. Jahrhundert erbaut.
(Kt. Freiburg,
Bez. Broye).
515 m. Gem. und Dorf, nahe dem Neuenburgersee, zwischen Lully und Font und 2,5 km sw. der Station Estavayer
der Linie Yverdon-Freiburg. 31 Häuser, 132 kathol. Ew. französischer Zunge. Kirchgemeinde Lully. Viehzucht und Milchwirtschaft;
Getreide, Tabak, Reben. Früher herrschaftliches Lehen mit Edelgeschlecht gleichen Namens (1334).
Römische
Siedelung mit Heizungsanlagen (Hypokaust), Säulen und Mosaiken.
597 m. Sehr schönes Landgut mit Meierhof und Oekonomiegebäuden, am linken Ufer der
Saane, 3 km nö. Posieux;
früher Eigentum des KlostersHauterive, heute im Besitz der Lehranstalt St. Michel in
Freiburg,
deren Pensionäre hier ihre Ferientage zuzubringen pflegen.
(Grand) (Kt. Waadt,
Bez. Aigle).
1847 m. N. Vorberg der Croix de Javernaz, aus Neocom mit Cephalophoden bestehend; Hänge von
Anrissen durchfurcht, durch die im Frühjahr die Lawinen zu Thal gehen, die man von dem nw. davon gelegenen Bex aus so oft
bewundern kann. Von den am Weg auf die Croix de Javernaz gelegenen Hütten von Les Collatels aus in einer
Stunde zu erreichen.
(Le) oder Taron (Kt. Waadt,
Bez. Aigle und Pays d'Enhaut).
2481 m. Gipfel, in der Kette des Chaussy, zwischen dem Plateau von Les Mosses
und dem obern Ormontsthal. Heisst in den Ormontsthälern Châtillon, in Lioson und Les Mosses dagegen Taron
(nicht zu verwechseln mit seinem Nachbargipfel Le Tarent).
Aussicht dieselbe wie vom Chaussy mit der Abwechslung, dass der Blick von hier aus senkrecht in den tiefblauen Lac Lioson
niedertaucht.
Von seinen verwitterten Hängen lösen sich oft Steinschläge, die schon zu verschiedenen Malen dem auf den
Weiden von Les Traverses befindlichen Vieh verhängnisvoll geworden sind.
An ihrem Fuss
in einem weiten Zirkus 1 Stunde über dem Col de la Croix die Alpweiden Plan de Châtillon, die bei der
Besteigung des Culant von SW. her überschritten werden müssen.
Die Besteigung der Pointes de Châtillon ist einigermassen
schwierig und lohnt sich nicht.
Sie sind vom Châtillon du Coin oder Coin schlechtweg (2238 m) durch den
Col du Nant Noir geschieden, der den direkten Uebergang von Taveyannaz nach Solalex und Anzeindaz gestattet.
Neocom mit sehr
komplizierten Faltungserscheinungen.