Chathaminseln
(spr. tschattäm-), eine britisch-australische, zu
Neuseeland gehörige und etwa 660 km östlich von
demselben unter 44° südl.
Br. und 175° 20' westl. L. belegene Inselgruppe, 1627 qkm (29,5
QM.) groß. Sie besteht aus der Hauptinsel Chathaminseln
oder Warekauri (1265 qkm
= 23 QM.) mit dem
Salzsee Tewanga, aber sonst fruchtbarem, wohlbewässertem
Boden, der Pittinsel und Rangatira. Die Bewohner
(1881: 242) sind durch die
Europäer hinübergeführte
Neuseeländer und
Mischlinge dieser und der ursprünglichen Einwohner,
der Moriori.
Hauptbeschäftigungen sind Viehzucht [* 2] (1881: 62,191 Schafe, [* 3] 658 Rinder [* 4] etc.) zur Versorgung der Walfänger und Fischerei. [* 5] Die Gruppe wurde 1791 von Broughton (daher auch Broughtonarchipel genannt) entdeckt. Die durch eine Hamburger Gesellschaft geplante Anlage einer deutschen Kolonie unter deutscher Oberhoheit, welche der erste Stützpunkt einer deutschen Marine im Stillen Ozean werden sollte, scheiterte an der Weigerung der englischen Regierung, ihre Ansprüche an die Gruppe aufzugeben.