Chasse
(franz., spr. schaß), Jagd.
Chasse
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Chasse
(franz., spr. schaß), Jagd.
Chassé
(franz., spr. schach), Tanzpas, mit dem man rechts oder links schreitet;
Chassé
croisé, das gleichzeitige
Schassieren zweier Tanzpartner nach entgegengesetzter
Richtung (s.
Schassieren).
Chassé
(spr. sch-), David Hendrik, Baron, niederländ. General, geb. zu Thiel in Geldern, trat 1775 als Kadett in holländische Kriegsdienste, wurde 1781 Leutnant und 1787 Kapitän, floh aber nach der Unterdrückung der Patriotenpartei (1787), welcher er anhing, nach Frankreich, trat in die dortige Armee und kehrte erst 1795 mit Pichegru nach Holland zurück. Er machte 1796 unter Daendels den Feldzug in Deutschland [* 2] mit, zeichnete sich später bei der Belagerung von Würzburg [* 3] und 1799 bei der englisch-russischen Landung in Nordholland aus, ward 1803 Oberst und 1806 Generalmajor.
Vorzüglich that er sich 1812-13 im spanischen
Krieg hervor und erwarb sich wegen seiner Vorliebe für
Bajonettangriffe den
Namen
General
Bajonett, von
Ludwig
Bonaparte aber 1809 den Baronstitel. 1814 avancierte er während des ersten
Feldzugs der Alliierten in
Frankreich zum Divisionsgeneral und leistete bei
Bar sur
Aube einer
starken preußischen Heeresabteilung tapfern
Widerstand. Nach dem
Frieden trat er als
Generalleutnant in die niederländische
Armee ein und machte die
Schlacht von
Waterloo
[* 4] mit. Nach dem zweiten
Pariser
Frieden stand Chassé
an der
Spitze des vierten großen
Militärkommandos zu
Antwerpen.
[* 5] In der belgischen
Revolution machte er sich durch das brutale
Bombardement
Antwerpens und durch die hartnäckige
Verteidigung der
Citadelle daselbst (Ende 1832) bekannt und wurde zum
General
der
Infanterie ernannt. Den
Franzosen als
Geisel übergeben, kehrte er nach dem Präliminarvertrag vom in sein Vaterland
zurück. Er lebte seitdem auf seinem Stammsitz
Thiel in
Geldern, trat 1840 völlig in den
Ruhestand und
starb in
Breda.