Chasot
(spr. schasoh),
Isaak
Franz
Egmont,
Graf von, geb. zu
Caen in der
Normandie, trat erst in ein französisches
Infanterieregiment und stand mit demselben 1734 am
Rhein, als er wegen eines unglücklichen
Duells zur
deutschen
Armee fliehen mußte. Hier machte er die Bekanntschaft des damaligen
Kronprinzen, nachmaligen
Königs
Friedrich II.
von
Preußen,
[* 2] der ihn in preußische
Dienste
[* 3] zog und enge
Freundschaft mit ihm schloß. In der
Schlacht bei Hohenfriedberg zeichnete
er sich als
Major bei den
Baireuth-Dragonern aufs glänzendste aus, verscherzte aber durch Geldforderungen,
lose
Reden und
Reizbarkeit die
Gunst des
Königs und ward 1752 entlassen. Auf
Friedrichs II.
Empfehlung wurde er endlich
Kommandant
von
Lübeck,
[* 4] wo er starb. -
Sein zweiter Sohn,
Graf
Ludwig
August
Friedrich
Adolf von Chasot
, geb. trat 1780 in
ein preußisches Kürassierregiment, ward 1804 Flügeladjutant
Friedrich
Wilhelms III., nahm am
Krieg 1807 teil
und war einer der feurigsten
Patrioten. Als
Schill 1809 sein
Regiment von
Berlin
[* 5] wegführte, war Chasot
Kommandant von
Berlin und ward
infolge jenes
Vorfalls verabschiedet. 1812 ging er nach Rußland, wo er die russisch-deutsche
Legion bildete,
starb aber schon in
Pskow.
Vgl. v.
Schlözer, Chasot.
Zur Geschichte Friedrichs d. Gr. und seiner Zeit (Berl. 1856).