(spr. tschehs’),SalmonPortland, nordamerik. Politiker, geb. zu
Cornish im
Staate Neuhampshire, wurde
Advokat in Cincinnati, wo er sich ein Verdienst durch die Sammlung und Kommentierung
der
Statuten des
StaatesOhio erwarb und einen Ruf als einer der beredtesten Vorkämpfer für die freiheitliche
Auslegungder Verfassung speciell in der Sklavereifrage erlangte. So wurde er ein
Vorläufer und Begründer der spätern republikanischen
Partei. 1851 wurde er zum Senator der
Vereinigten Staaten,
[* 2] dann 1855 und wieder 1857 zum Gouverneur des
StaatesOhio gewählt.
Lincoln ernannte ihn 1861 zum Finanzminister; da aber seine
Operationen nicht glücklich waren und er
auch keine ausreichende Unterstützung im
Kongreß fand, so trat er von seiner
Stellung zurück, worauf Lincoln
ihn Anfang Dez. 1864 zum obersten
Richter des höchsten Gerichtshofs der
Vereinigten Staaten ernannte. Sein Versuch, bei der
Präsidentenwahl von 1868 die
Stimmen der Demokraten zu erhalten, schlug fehl. Seitdem war Chase politisch
ohne Bedeutung, stand aber als Jurist in großem Ansehen. Er starb bei einem Besuche in Neuyork.
[* 3] -
Vgl. J. W. ^[Jacob
William] Schucker, Life and public services of
S. P. Chase (Neuyork 1874).
(spr. tschehs’),William, amerik.
Maler, geb. zu
FranklinTownship in
Indiana, besuchte 1869 die
Akademie
zu Neuyork und 1872 die zu
München,
[* 4] wo er
SchülerPilotys wurde. Nachdem er noch ein Jahr zu
Venedig
[* 5] verlebt, kehrte er 1878 nach
Neuyork zurück. Chase ist hauptsächlich Porträt- und Genremaler. Zu seinen besten Bildern gehören:
die Porträte
[* 6] der
Kinder seines Lehrers
Piloty, Der venet. Fischmarkt, Die vornehme
Witwe, Der zerbrochene Krug, Der Narr (s.
Tafel:
Amerikanische Kunst II,
[* 1]
Fig. 5), Der verwundete Wilddieb, das Porträt des Malers Duveneck (1883).