(spr. schartröhs'), ein aus Gemüsen und Wurzelwerk bereitetes Gericht mit Trüffeln,
Krebsschwänzen, Hühnerfilets, welches mit einem feinen Ragout in einer Form gebacken und als Entree serviert wird.
Auch heißt
Chartreuse ein bekannter Kräuterlikör, der ursprünglich von den Mönchen der Grande Chartreuse bei Grenoble fabriziert wurde (s.
den folgenden Artikel).
La grande (spr. schartröhs', die große Kartause), das älteste Kloster des 1084 vom
heil. Bruno gestifteten Kartäuserordens, im französischen Departement Isère, 22 km nördlich von Grenoble in enger Thalschlucht
gelegen, von Wäldern und den steil abfallenden Felswänden des Grand Som (2033 m) umgeben, ein großes Gebäude mit Kirche,
Kapitelsaal, Bibliothek (6000 Bände), Arkaden und 60 Zellen, das während der Revolution (1793) aufgehoben
ward, seit 1816 aber wieder von Mönchen bewohnt ist. 2 km davon befindet sich eine 1820 restaurierte Kapelle, angeblich an der
Stelle der Einsiedelei des heil. Bruno. Die Mönche der Chartreuse bereiten allerlei Medikamente gegen Zahnschmerzen, Quetschungen etc.
Die Fabrikation des berühmten (grünen, gelben und weißen) Kräuterlikörs, welche ihnen früher jährlich
ca. 500,000 Frank eingebracht haben soll, wurde ihnen jedoch seit einigen Jahren untersagt.
(spr. scharrtröhs'), La Grande Chartreuse, die Große Kartause, die Wiege des Kartäuserordens,
ein großes, schönes Kloster im Kanton St. Laurent-du-Pont, Arrondissement Grenoble des franz. Depart. Isère, 22 km nordnordöstlich
von Grenoble, 1086 vom heil. Bruno in der Nähe seiner Einsiedelei gestiftet, 1793 aufgehoben, aber 1816 wieder eröffnet,
unweit des Ortes Saint Pierre-de-Chartreuse (1891: 1372 E.), in 977 m Höhe, am Fuße des 2033 m hohen
Grand-Som und der Gebirgsgruppe La Chartreuse (bis 2087 m), in der Thalschlucht des Rhônezuflüßchens Guier-Vif.
Die weitläufigen Klostergebäude stammen aus dem J. 1676 und sind von 6 Glockentürmen überragt. Bemerkenswert sind: das
massive Eingangsportal, der viereckige Hof mit 2 Bassins, die 4 Fremdensäle, die Bibliothek (6000, ehemals
gegen 20000 Bände), der große Kapitelsaal mit den Porträten der 50 ersten Ordensgenerale und 22 das Leben des heil.
Bruno darstellenden Gemälden, die reiche Galerie des Cartes, das Große Kloster mit 80 Zellen zu beiden Seiten zweier 220 m langen
Korridors mit der 1382 erbauten Totenkapelle. Bei Chartreuse die Kapelle Notre-Dame de Casalibus (1440), und 200 Schritt
höher, auf einem steilen Felsblock, die 1820 restaurierte Kapelle des heil. Bruno, angeblich auf der Stelle der Einsiedelei.
Die Anfertigung des berühmten Liqueurs Chartreuse brachte den Mönchen jährlich über ½ Mill. Frs. ein. Ehemals
standen unter Chartreuse 173 andere Klöster, darunter 70 in Frankreich. –
Vgl. H. Ferrand, Guide à la Grande-Chartreuse et danstout le massif (Grenoble 1889).