Charrière
(spr. schariähr),
Isabelle
Agnes van
Tull,
Mad. de
Sainte-Hyacinthe de, franz. Schriftstellerin, geb. 1746 zu
Utrecht
[* 2] aus einer reichen holländischen
Familie, lebte in ihrer
Jugend am
Hof
[* 3] des Erbstatthalters, heiratete dann, ihrem
Stand und ihrer
Familie entsagend,
Herrn de Charrière
, den
Hofmeister ihres
Bruders, und ließ sich mit demselben auf einem
Landgut unfern
Neuchâtel nieder. Durch die
französische Revolution fast um ihr ganzes
Vermögen gekommen, starb sie Sie verfaßte,
zum Teil unter dem
Namen
Abbé de la
Tour, eine
Reihe von
Schriften
(Romane,
Dramen etc.), die sich sämtlich
durch geistvolle
Darstellung und sittlich ernste
Haltung auszeichnen und von
Huber meist auch ins Deutsche
[* 4] übersetzt wurden.
Wir nennen davon: die
»Lettres Neuchâteloises« (1784, 1833);
»Caliste, ou lettres écrites de Lausanne« [* 5] (1786, 1845);
»Lettres de Mistress Henley« (1786);
die Dramen: »L'émigré« (1793),
»Le [* 6] Toi et le Vous«, »Sir Walter Finch« (1806) u. a. Ihre »Œuvres« erschien in 5 Bänden (Genf [* 7] 1801).