forlaufend
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riebt, trat dann zu
Paris
[* 3] bei einem Kupferstecher in die
Lehre
[* 4] und erfand mit Hilfe der Mechanik, die er ebenfalls eifrig trieb,
die getuschte
Manier im Kupferätzen. Er verkaufte diefes
Geheimnis dem
Grafen Caylus, und die
Französische Akademie sprach
ihm zugleich die Priorität der Erfindung gegen den
Schweden
[* 5] Floding zu. Die ältesten
Blätter dcr
Tuschmanier,
die Charput
selbst ausgeführt, sind: Perseus
[* 6] und
Andromeda nach
Vanloo;
die Enthauptung des beil. Johannes nach Gucrcino;
ein Schäfer;
eine Bettlerin;
das ital. Konzert;
das Kinderbacchanal nach Jan de Witt u. s. w. Der Hof [* 8] verlieh ihm den Titel eines königl. Mechanikers und ließ ihm eine Wcrtstä'tte einrichten, wo er eine zum allgemeinen Gebrauch gelangte Feuerspritze, mehrere wichtige Maschinen in Bezug auf die Her- stellung von Feuerwaffen, eine neue Art von Signal- laternen auf Leuchttürmen u. s. w. erfand.
Wäh- rend der Revolution erfand er eine
Maschine,
[* 9] die
sechs Flintenläufe zugleich bohrte, desgleichen eine Metallschneidemaschine, und erhielt dafür von
der Direktorialregierung 24000
Frs. nebst der Ober- leitung des
Atelier ä" ?6rk65ti0iinoi!i(mt. Er starb in
Armut zu
Blois. «Charpentier (spr. scharpangtleh),
Joh. Friedr. Wilh.
Toussaint von,
Berg- und Hüttenmann, geb. zu
Dresden,
[* 10] studierte in
Leipzig
[* 11] die
Rechte und Mathematik,
wurde 1767
Lehrer der Ma- thematik an der
Bergakademie zuFreiberg, 1773Verg- tommissionsrat und Oberbergamtsassessor
und 1784 Direktor des Alaunwerks zu Schwemsal im jetzigen preuß. Reg.-Bez.
Merseburg.
[* 12] Im folgenden Jahre ging er nach llngarn, um die neue Ämalgamier- methode zu prüfen, und erhielt nach seiner
Rückkehr den
Auftrag, den
Bau des großen Amalgamier- werks zu
Freiberg
[* 13] nach seinem
Plane zu leiten.
Kaiser
Joseph erhob ihn 1791 in den
Reichsadel- stand; 1800 wurde er Vice-, 1801 wirklicher Verg- bauptmann lind starb zu
Frciberg. Charput
hat sich um die wissenschaftliche Betreibung des
Bergbaues sehr verdient gemacht und förderte eifrig die geognost.
Untersuchung des
Landes. Neben seiner «Mineralog. Geographie dcr kursächs.
Lande» (Lpz. 1778) verdienen
die
«Beobachtungen über die Lagerstätte der
Erze» (ebd. 1799) und die «Beiträge zur geognost. Kenntnis des Riesengebirgcs»
(ebd. 1804) Erwähnung.
Charpentier (spr. scharpangtleh), Marc An- toine, franz. Komponist, geb. 1634 zu Paris, ging 164,9 als Maler nach Rom und [* 14] wurde dort durch Carissimi für die Tonkunst gewonnen. Durch diesen gründlich gebildet, kehrte er nach Paris zurück, be- kleidete verschiedene Kapellmeisterstellen und starb im März 1702. Er schrieb außer Kirchenwerken 15 ^pern und einige «^raZMiLs LpivitnelleZ» für das Iesuitenstift, konnte aber trotz überlegener all- gemeiner Bildung auf der Bühne gegen Lully, dessen bedeutendster Gegner er war, nicht aufkommen.
Charpentier (spr. scharpangtlch),
Toussaint von,
Berg- und Hüttenmann und Entomolog, ^ohn von Joh. Friedr. Wilh.
Toussaint von Charput
, geb. zu
Freiberg, besuchte die
Bergakade- mie daselbst, studierte dann seit 1797 zu
Leipzig die
Rechte und ging 1802 als Vergsekretär nach
Preußen,
[* 15] wo er 1810 Oberbergrat in
Schlesien
[* 16] wurde. 1828 Viccberghauptmann
von
Schlesien, 1830Berghaupt- mann und Direktor des westfäl. Vcrgamts in Dort- mund, kebrte er 1835 als Verghauptmann nach
Schle- sien zurück. Er starb zu
Brieg.
[* 17]
Außer
Artikel, die man
unter C ver^ mehrern Schriften geognost.
und berawissenschast- lichcnInhalts lieferte er auch schätzbare
Arbeiten über Entomologie. Dahin gehören besonders: «lloi-lw
6ut0ni0ioßic3.6» (Vresl. 1825),
«I^ideiwliiiHL Nnro- PK63.6» (Lpz. 1840) und «Oi-tlioptki-a» (10 Hefte, ebd. 1841-43). Auch machte er sich durch eine neue Ausgabe von Espers Werken: «Die europ. Schmet- terlinge» (5 Tle. in 6 Vdn. nebst Suppl., Erlangen [* 18] 1829-39) und «Die ausländischen Schmetterlinge» [* 19] (16 beste, edd. 1830) verdient. Charpentier, G., H (3. Fasquelle (spr. schar- pangtleh, fasMl),
franz. Verlagsbuchhandlung, ge- gründet von Gervais Charpentier, geb. 2.Iuli 1805, der 1.838 ein bequemes eugl. Format in Otto- dcz (nach ihm «Format Charpentier» genannt) in den franz. Buchhandel einführte und in demfeloen in wenig Jahren eine Bibliothek («Zidliotiiölius OKarpentiLi'») von 400 Bänden herausgab. Er begründete und redigierte auch das «^la^a^in 6s Mii'Nirie», aus dem fpä'ter die «I5»vu6 nationale" hervorging, und schrieb mehrere buchhändlerische Schriften. Nach seinem Tode über- nahm das Geschäft sein Sohn Georges Char- pentier, geb. 1846 in Paris, dcr ein Vaude- ville «1.3. I^oüo per86cutric6» (Par. 1870) schrieb, und dem 1890 E. Fas quelle als Teilhaber dei- trat.
Die «DidliotkeciuL (^rpsutisr» umfaßte im März 1892 977 Bände (zu 3 Frs. 50 Cent.), ent- haltend franz. und ausländische Klafsiker (letztere in franz. Übersetzung),
Romane, nationalökonomische Werle, Memoiren, Reisen u. s. w.; neuerdings sind darin auch die Werke Zolas und seiner Schule ver- treten. Daneben bestehen eine «?6tit6 Zidliotdö^lis (Hai'p6iiti6l'» in Zweiunddreisiigstelformat (67 Bde. zu 4 Frs.),
eine «^ouvklls Ocüsction» mit mora- lischer Tendenz (11 Bde.),
auherdem illustrierte Aus- gaben der Werke von Chcnier, Daudet, Musset u. a" Charpie (frz.),
Scharpie, (^rd^"., 1.iut6nm cai'ptum, die durch Zerrupfen der Leinwand ge- wonnenen Fäden, welche früher als Verbandmittel
bei Wunden,
Geschwüren, Eiteruugen u. s. w. an- gewendet wurden. Gegenwärtig ist die Anwendung,
der Charput
gänzlich verlassen worden, da dieselbe ge- wöhnlich Infektionsstoffe entbält und dadurcb Ver- anlassung
zum Auftreten von Wundinfektion^krank- heiten und Wundfieber geben kann: man bedient sich deshalb an
ihrer
Stelle lieber dcr gereinigten, durch
Kochen in
Alkalien entfetteten
Baumwolle
[* 20] (Charpiewatte,
Bruns' Verbandwatte), der sog.
englischen Charput
(I^iut), eines gewebten filzigen Baumwollstoffs, ferner locker gewebter
Baumwoll- zeuge (sog. Verbandmull oder
hydrophiler Verband- stoff), der Holzwolle, der Jute
[* 21] u. s. w.
Alle diese modernen Verbandstoffe können
mit antiseptischen
Mitteln, z. V. mit
Jodoform,
Sublimat u. s. w., im- prägniert werden oder aber sie werden durch heißen
Wasserdampf von 100° 0. sterilisiert, d. h. die in ihnen enthaltenen schädlichen Mikroorganismen
(Pilze)
[* 22] werden auf diese
Weise abgetötet.
Über ihre Anwendungsweise s. Wunde. Charpiewatte, s. Charpie. Eharput, Hauptstadt des türk.-asiat. Mutcssarif- lik Mamuret-ül-Aziz in Kurdistan, 30 Kin im NNO" der Tigrisquelle und 8 Kin im S. vom Murad-fu, dem südl. Hauptarm des Euphrat, auf einer Hoch- ebene mit vorzüglichem Weinbau, Leinsamen- und Baumwollkultur, hat 30-35000 E., eine amerit. Missionsstation, eine uralte Kirche und ein Jako- ! bitenkloster mit merkwürdigen Bibelhandschriften. mißt. sind unter K aufzusuchen. ¶