Charpie
(franz.), s. Scharpie.
Charpie
75 Wörter, 465 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Charpie
(franz.), s. Scharpie.
Charpie
ist ebenfalls Handelsware und wird von Droguistenhäusern gesammelt und vertrieben.
Die Bezüge der mit der Hand gezupften Ware sind jedoch gewöhnlich nicht genügend die Nachfrage zu decken, und es muß dann England aushelfen, wo der Artikel besonders schön gleich gewebt wird. - Gezupfte Ch. ist zollfrei;
gewebte baumwollne gem. Tarif im Anh.
Nr. 2 d 3;
desgl. leinene je nach der Fadenzahl und Art gem. Nr. 22 e oder f.
charpie
(franz. charpie
), früher sehr gebräuchliches Verbandmittel bei Wunden, Geschwüren etc., welches aus Fäden
besteht, die man durch Zerzupfen 10-13 cm langer und 8-10 cm breiter Leinwandstreifen gewinnt. Die Leinwand
muß weich, nicht zu sehr abgenutzt, von mittlerer Feinheit, rein gewaschen, nicht gestärkt oder mit scharfer Lauge gebleicht
und vor allem absolut rein, womöglich mit Karbol- oder Salicylsäure desinfiziert sein. Die englische S. (Scharpie
watte)
wird mittels Maschinen im großen bereitet. Gitterscharpie
entsteht, wenn man abwechselnd einige Fäden
auszieht und dann ebenso viele stehen läßt. In neuester Zeit ist die S. durch Verbandwatte, Gaze, Holzwolle, Jute,
[* 3] Salicylwatte,
Chlorzinkwatte, Glaswolle, Moos, welche wegen ihrer zuverlässigen Reinheit unbedingt den Vorzug vor der freiwillig gelieferten
S. verdienen, vollständig verdrängt worden.