Charost
(spr. scharoh), Armand Joseph de Béthune, Herzog von, Abkömmling Sullys, in der Revolutionszeit erst eingekerkert, dann als »Wohlthäter und Vater der leidenden Menschheit« gefeiert, geb. (1728?) zu Versailles, [* 2] wurde Offizier, diente mit Auszeichnung im Siebenjährigen Krieg und sorgte hingebend für seine Soldaten. Nach dem Friedensschluß zog er sich auf seine Güter in der Bretagne zurück und sorgte freigebig für die Armen der Umgegend, hob Schulunterricht und Ackerbau, stiftete Hospitäler, Hilfskassen, Kinderbewahranstalten und drang in zwei Provinzialversammlungen und in der Notabelnversammlung auf gerechtere Verteilung der Staatslasten.
Das Cherdepartement verdankt ihm insbesondere die Einführung des
Lein-,
Krapp-,
Rhabarber- und Tabaksbaues,
rationellere
Zucht der
Bienen,
Schafe
[* 3] und
Pferde
[* 4] und den
Kanal
[* 5] vom
Bec d'Allier in den
Cher. Charost
war auch
Stifter und thätiges Mitglied
zahlreicher wohlthätiger und gemeinnütziger
Vereine und eine Zeitlang nach dem 18.
Brumaire Distriktsmaire in
Paris.
[* 6]
Beim Besuch
des Taubstummeninstituts vom Pockengift angesteckt, starb er Im
Druck erschienen von ihm ein
»Résumé des vues et des premiers travaux« (Par.
1799),
»Vues générales sur l'organisation de l'instruction rurale« (1795) sowie eine Reihe Denkschriften über volkswirtschaftliche Fragen, auch ein Wörterbuch der Volkssprache auf seinen Besitzungen.