Charlotte
(spr. scharrlot), Stadt im nordamerikan. Staat Nordcarolina, 210 km westsüdwestlich von Raleigh, aus goldhaltigem Höhenzug gelegen, mit (1880) 7094 Einw. Früher hatte es eine Münze.
Charlotte
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Charlotte
(spr. scharrlot), Stadt im nordamerikan. Staat Nordcarolina, 210 km westsüdwestlich von Raleigh, aus goldhaltigem Höhenzug gelegen, mit (1880) 7094 Einw. Früher hatte es eine Münze.
Charlotte,
1) Charlotte
Elisabeth, Herzogin von
Orléans,
[* 2] s.
Elisabeth Charlotte.
2) Christine, Tochter des Herzogs Ludwig Rudolf von Braunschweig-Wolfenbüttel, geb. ward 1711 an den russischen Großfürsten Alexis Petrowitsch, Sohn Peters I., vermählt und starb, von ihrem Gemahl schlecht behandelt, 1715, nachdem sie einen Sohn geboren hatte, der 1727 als Peter II. den Thron [* 3] bestieg. Unbegründet ist die Sage, daß sie sich für tot habe ausgeben lassen, nach Paris [* 4] und von da nach Nordamerika [* 5] entflohen sei, hier einen Franzosen, d'Auban, geheiratet, später in Brüssel [* 6] gelebt habe und hier 1770 gestorben sei. Dieselbe wurde indessen von Zschokke in einer Novelle behandelt und von Charl. Birch-Pfeiffer zu einem Operntext verarbeitet (»Santa Chiara«),
den Herzog Ernst von Sachsen-Koburg komponierte.
Vgl.
Guerrier, Die Kronprinzessin Charlotte
von Rußland.
Nach ihren noch ungedruckten Briefen 1707-15 (Bonn [* 7] 1875).
3) (Carlotta) Joachime Therese von Bourbon, Tochter Karls IV. von Spanien [* 8] und der Marie Luise von Parma, [* 9] geb. ward dem portugiesischen Infanten Johann verlobt und 1790 mit ¶
demselben vermählt. Die Ehe war keine glückliche, die förmliche Trennung derselben erfolgte aber erst 1805. Wegen Teilnahme an einer Verschwörung gegen Johann, seit 1792 Prinz-Regent, wurde sie nach Quelus verbannt, folgte ihm aber 1807 dennoch nach Brasilien [* 11] und hielt mit ihren drei Töchtern in Rio de Janeiro [* 12] Hof, [* 13] als Mittelpunkt der Opposition gegen die Regierung ihres Gatten. Von ihren abenteuerlichen Plänen zur Gewinnung von Macht in der Alten oder Neuen Welt kam keiner zur Ausführung.
Als nach der Revolution in Oporto
[* 14] Johann VI., seit 1816 König, mit der Annahme der Konstitution zauderte, kehrte Charlotte
(1820) nach
Portugal zurück, um aus der Hand
[* 15] der Cortes die höchste Gewalt entgegenzunehmen, fand sich aber getäuscht
und wurde nun mit ihrem Sohn Dom Miguel die Seele der absolutistischen Partei. Letzterer mußte nach blutigem Bürgerkrieg das
Land verlassen, und Charlotte
wurde in ein Kloster verwiesen; später lebte sie im Schloß Quelus, von wo aus sie
neue Intrigen begann. Aber auch des Königs Tod brachte sie nicht zu ihrem Ziel. Zwar sah sie ihren Liebling Dom
Miguel im Februar 1828 die Regentschaft übernehmen, erhielt aber selbst keinen Anteil an derselben. Sie starb
4) Marie Charlotte
, Kaiserin von Mexiko,
[* 16] geb. Tochter des Königs Leopold I. von Belgien
[* 17] und der Prinzessin
Louise von Orléans (der Tochter Ludwig Philipps, Königs von Frankreich), vermählte sich mit dem Erzherzog Maximilian
von Österreich,
[* 18] dem damaligen Generalgouverneur des Lombardisch-Venezianischen Königreichs, und folgte 1864 ihrem Gemahl auf
den Kaiserthron nach Mexiko. Sie trat bei jeder Gelegenheit energisch für das neue Kaisertum und für
die Stellung ihres Gemahls ein, widersetzte sich den Ansprüchen des im Dezember in Mexiko angekommenen päpstlichen Nunzius
Meglia und reiste, als der Widerstand der Mexikaner gegen das Kaisertum wuchs und die Franzosen Anstalten trafen, das Land
zu räumen, 1866 nach Europa,
[* 19] um ihrem Gemahl die französische Hilfe dauernd zu sichern.
Von Napoleon trotz ihrer Bitten und Vorwürfe abgewiesen, begab sich Charlotte
nach Rom,
[* 20] um den Papst zum Abschluß eines Konkordats
zu vermögen, das den mexikanischen Klerus gewänne und auf die Seite des Kaisers zöge. Bevor eine Entscheidung hierüber getroffen
war, brach infolge der Strapazen der sommerlichen Reise und der geistigen Aufregung Charlottens
Kraft
[* 21] zusammen. Sie verfiel
in Irrsinn, blieb noch mehrere Monate im Schloß Miramar und wurde im Juli 1867 nach Belgien gebracht, wo sie sich in dem Schloß
Bouchoute, in der Nähe von Brüssel, als eine rettungslos Kranke aufhält. Von dem Ende ihres Gemahls,
der in Queretaro erschossen wurde, erfuhr sie nichts mehr.