eine an unser »Mischmasch« erinnernde Wortbildung von unbestimmter
Abstammung (mittellat. Chalvaricum, Carivarium), s. v. w.
buntes Durcheinander, Straßenlärm,
Katzenmusik etc., schon im
Mittelalter, namentlich in
Frankreich, üblich zur Verhöhnung
von
Personen, besonders von
Witwen, welche sich zum dritten- oder viertenmal oder in ungleichem
Alter verheirateten und sich
durch ein Lösegeld freikaufen mußten. Verwandt mit dem altfranzösischen
Gebrauch ist das in
Altbayern
gewöhnliche
Haberfeldtreiben (s. d.). In übertragener Bedeutung wurde das
WortCharivari als
Titel eines 1832 zu
Paris an
[* 2]
Stelle des
frühern
»Nain jaune« gegründeten politischen Witzblattes
(»Le C.«)
[* 3] verwendet, das namentlich in der spätern Zeit
LudwigPhilipps
eine bedeutende
Rolle spielte.
(spr. scha-; mittellat. carivarium, im 14. Jahrh.
charivalli, charavallium; provençal. caravil), ein franz.
Wort von unbekannter Abstammung, soviel wie Katzenmusik. In übertragener Bedeutung wurde das Wort als Titel einer 1832 zu
Paris gegründeten satir.
Zeitung gebraucht, die sich durch rücksichtslose Angriffe gegen Deputierte, Minister
und König Ludwig Philipp auszeichnete.
Das deutsche, bis 1830 nur mundartlich vorhandene Wort Krawall ist eine volkstümliche
Verstümmelung von charavallium.