Charakteristik
(griech.), kennzeichnende Schilderung eines Gegenstandes;
Verleihung eines
Charakters. Im ästhetischen
Sinn besteht dieselbe in der
Kunst, die Eigentümlichkeit des Darzustellenden auch
seiner
Darstellung auszuprägen. Ob jenes schön oder häßlich sei, kommt dabei nicht in Betracht, wenn sich nur seine unterscheidenden
(d. h. wesentlichen)
Züge vollständig in der
Darstellung wiederfinden. Die charakteri
stische
See- oder Alpenlandschaft, das
charakteri
stische
Porträt, der charakteri
stisch gezeichnete Eifersüchtige
Shakespeares oder Geizige
Molières
tragen die unerläßlichen Kennzeichen der
Meeres- und Gebirgsnatur, des dargestellten
Originals, der wirklichen
Leidenschaften
der
Eifersucht und des
Geizes
an sich, deren getreue Wiedergabe die genaueste Kenntnis des darzustellenden
Objekts von seiten
des Darstellers bedingt.
Licht

* 2
Licht.
Mangelhafte Charakteristik
, welche unentbehrliche Merkmale außer acht läßt, erzeugt Undeutlichkeit
und Verschwommenheit des
Bildes, welche immer vom Übel sind. Dagegen bringt bloße Charakteristik
zwar Deutlichkeit, die sich aber auf
die wesentlichen Merkmale (auch wenn sie häßlich sind) beschränkt und unwesentliche (auch wenn sie schön wären) fallen
läßt, verglichen mit der auf (charakteri
stische)
Darstellung des
Schönen gerichteten schönen
Kunst,
nicht selten einerseits Häßlichkeit, anderseits Dürftigkeit der
Darstellung hervor. Dieselbe ist daher mehr
in dem
Licht
[* 2] einer
Sprache,
[* 3] welche auf richtige, als in dem einer
Kunst, welche auf schöne
Darstellung ausgeht, anzusehen. - Charakteristik
oder
Kennziffer
eines
Logarithmus (s. d.) ist die Anzahl der ganzen
Einheiten desselben im
Gegensatz zu dem dazu gehörigen
Dezimalbruch, der
Mantisse.