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Chapelle (spr. schappe'll), eigentlich Claudc Emmanuel Lhuillier, franz. Dichter, geb. 1626 zu Chapelle-St. Denis bei Paris, [* 3] Schüler Gassen- dis, war mit Racine, Boileau, Molie're, Lafontaine eng befrenndet. Er starb 12. «Hept. 1686. Er dichtete muntere anakreontische Lieder und verfaßte mn Bachaumont »VovaZe 6u ?r0V6uc6 6t eu i^anZuk- äoo" (1663; Ausg. von Lacour, Par. 1854),
eine launige Schrift in Prosa und Versen.
Seine " (^uvr68» (zusammen mit denen von Vachaumont) erschienen Haag [* 4] und Paris 1755 u. ö. vkaporon (frz., spr. schapp'röng), eine Kopf und 5)üI- ^deckende Kappe, die im Mittelalter von beiden Geschleckten! getragen wurde;
(^. rouFs (spr. rubsch), Rotkäppchen, ö. heiht auch eine ältere Person als Schutz und Geleit junger Damen. - In der Baukunst [* 5] ist 0. die nach beiden Seiten ab- fallende Abdeckung einer Hof- oder Gartenmauer, deren First die Grenzlinie zwischen zwei nebenein- ander liegenden Grundstücken bildet. Ehapetönes (span., spr. tscha-), die neu einge- wanderten europ. Ansiedler in Südamerika, [* 6] im Gegensatz zu den in Amerika [* 7] geborenen, von Euro- päern abstammenden Kreolen. Chapitre (frz., spr. schappitr), Kapitel. Chaplin (spr. schappläng), Cbarles, franz. Maler und Kupferstecher, geb. zu Andelys, war Schüler Drollings, malte anfangs Landschaften, ging aber dann zur Voudoirmalerei in der Weise Vouchers über. Zu seinen frühern Bildern gehören: Der heil. Sebastian (1847), Dorf- straße in der Auvergne, Abend in der Heide, Der Morgen (1855);
zu den spätern: Diana, Die Seifen- blasen (1864), Die Lottospielerin,
Geburt der
Venus u. s. w., auch viele Porträts, die sehr geschätzt wurden. Als Kupferstecher radierte er nach
Rubens,
Watteau,
Bidaund eigenen
Kompositionen. Er starb in
Paris. Ehapman (spr. tschä'ppmänn),
George, engl.
Dramatiker und Übersetzer, geb. 1557 zu HitchingHill in Hertford, studierte im Trinity College
zu Oxford,
[* 8] lebte in
London
[* 9] in freundschaftlichem Verkehr mit
Shakespeare,
Spenser, B. Ionson u. a. und starb Neuerdings
ist die Vermutung auf- gestellt worden, daß er in
Deutschland
[* 10] gewesen sei,
weil er in dem
Trauerspiel "
^ipKonäuL, ^m^ror ol (^rmkii)'» (hg. von Elze, Lpz. 1867) eingehende Kenntnis deutscher
Sitten und der deutschen
Sprache
[* 11] zeigt. Chaptal
schrieb 18
Dramen;
die Tragödien sind un- genießbare Schauerstücke, von den Lustspielen ist nur das mit B. Ionson und Marston geschriebene «I^t- ^vai-ä llo!» (1605) erwähnenswert, das die Verfasser wegen einer mißliebigen Anspielung auf die Schot- ten ins Gefängnis brachte und dem Hogarth den Gedanken zu «1äi6 apprenticO» entnabm.
Eine
Ge- samtausgabe von
C.s
Dramen (3 Bde.) erschien
London 1873. Höher
steht Chaptal
als erster engl.Homer- überMer
(Ausgabe von Hooper, 1857-58).
Eine modernisierte Gesamtausgabe
seiner Werke besorgte Shepherd (Lond. 1874). Ehapman (spr. tschäppmänn), James, engl. Afrikareisender, kam um 1840 nach
Natal, von wo er
Handels- und Iagdreisen ins
Innere unternahm, besuchte mehrmals den
Ngamisee und ging 1655 von da nach der Walsischbai, 1860 von
hier nach den Victoriafa'llen des
Sambesi und tam 1863 wieder nack der Walftschbai zurück. Er starb zu
DuToitsPan inGriqualand. Chaptal
schrieb: «Ii-av^sin tii^ iul^iloi- ot'^outk
^.tricÄ» (2 Bde., Lond. 1868).
Chappe (frz., spr. schapp), Seidengarn, s.
Seide.
[* 12] Ehappe (spr.
schapp), Claude, der Erfinder eines optischen
Telegraphen,
[* 13] geb. 17W zu Brülon im franz.
Depart. Sarthe, erfand, unterstützt von seinen
Brüdern
Abraham und Ignace, den nack ibm benannten Zeichentelegraphen (s.
Optische
Tele- graphen) und übergab 1792 der Nationalversamm- lung die
Beschreibung desselben, worauf 1793 die Anlegung der
ersten telegr.
Linie zwischen Paris und Lille [* 14] befohlen und 1794 vollendet wurde;
ihr folgten bald viele andere von beträchtlicher Aus- debnung und vorwiegend militär. Bedeutung, und blieben zum Teil bis zur Mitte der fünfziger Iabrc im Betrieb.
Aus
Kummer darüber, daß man ibm durck Hinweis auf ältere Versuche die
Ehre seiner Erfindung streitig zu machen suchte, nahm er sick das Leben. Sein
Bruder, Ignace
Urbain
Jean Chaptal
, ged. 1760 zu Rouen,
[* 15] der nach ihm franz.
Telegraphen^ direktor wurde, unter VilNes Ministerium 1823 zugleich
mit seinem
Bruder
Pierre seinen Posten verlor und in
Paris starb, hat sich durch die «lliswiiL äs 1a. tLlÜFi-apliiL»
(2 Bde., Par. 1824) verdient gemacht.
Chappe d'Auteroche (spr. schapp doht'rösch),
Jean, Astronom, Oheim der vorigen, geb. zu Mauriac
in der Auvcrgne, widmete sich dem geistlichen
Stande, wendete sich aber dann vorzugs- weise dem
Studium der
Astronomie
[* 16] zu.
Als Mit- glied der Akademie ward er beauftragt, 1761 zu To- dolst den Vorübergang der Venus vor der i^onne zu beobachten.
Behufs einer ähnlichen
Beobachtung unternahm Chaptal
1769 auf Veranlassung der
Akademie eine
'Reise nach Kalifornien
und starb zu
San Lucar Seine «Vo^9.F6 6ii 8id6riL la.it 6u 1761» (2 Bde.,
mit
Atlas,
[* 17] Par. 1768) enthält einige ungünstige Bemerkungen über
Rußland, welche die Kaiserin
Katharina 11. und
Schuwalow in dem «^utiäotk ou examku du niI.uvHi8 livre 8ap6i-d6iiiciit iiliprim6,
iutiUii6: Vo^ÄAE äs I'addk 0.» (2 Bde., Amsterd.
1771) in brüsker
Weise be- antworteten.
Seine «Vo^^e 6ii ^glikoi-niL» (Par. 1772) wurde
von Chaptal
F.
Cassini herausgegeben.
Ehaptal (spr. schapptäll), Jean Antoine, Graf von Chanteloup und Pair, franz. Chemiker und Minister, geb. zu Nogaret im Depart. Lozere, lebte als praktiscker Arzt und Lehrer der Chemie zu Montpellier [* 18] und zeichnete sich dort 1791 bei der Bestürmung der Citadelle durch Mut und Entschlossenheit aus. 1793 wurde er vom Wohi- fahrtsaussckuh an die Spitze der ^alpeterfabrit zu Grenelle gestellt, wo es ihm durch ein vereinfachtes Verfahren gelang, dem drohenden Mangel an Pulver durch Herstellung der erforderlichen größern Menge von Salpeter abzuhelfen. 1794 nach Montpellier zurückgekehrt, erhielt er eine Verwaltungsstelle im Depart. H^rault und die Professur der Chemie. Er wurde 1798 zum Mitglied des Instituts, 1799 zum Staatsrat und 1800 zum Minister des Innern er- nannt. Als solcher leistete er Bedeutendes für Ent- wicklung der Industrie, des Handels und der Ver- kehrswege.
Weil er sich aber weigerte zu erklären, daß der von Napoleon 1. aus polit. und finanzwin- schaftlichen Gründen begünstigte Rübenzucker besser sei als der aus Zuckerrohr, fiel er 1804 in Ungnade', doch schon 1805 berief ihn der Kaiser zum Mitgliede des Erhaltungssenats und erhob ihn 1811 in den Grafenstand.
Während der Hundert Tage war er Staatsminister und Direktor des Handels und der Artikel, die man unter E uermißt, sind untei K aufzusuchen. 7" ¶