Chaplin
(spr. schäplang), Charles, franz. Maler, geb. zu Andelys (Eure), wurde Schüler der École des beaux-arts und des Historienmalers Drolling in Paris, [* 2] folgte aber nicht dessen akademischer Richtung, sondern widmete sich, unterstützt durch eine leichte, gefällige Technik, der koketten Boudoirmalerei im Sinn Watteaus und Bouchers. Auf das wohlgelungene Porträt seiner Schwester folgten mehrere andre treffliche Porträte [* 3] und anziehende, graziöse Genrebilder, z. B. die Seifenblasen (Museum des Luxembourg), das Lottospiel (Museum von Rouen), [* 4] die Geburt der Venus, die Turteltauben, die zerbrochene Lyra [* 5] (1875) u. a., in denen sich die süßliche und sinnliche Seite seines Talents ausspricht. Besonders beliebt sind seine weiblichen Porträte, in denen er die eigentümliche Grazie und Eleganz der Französinnen geschickt darzustellen weiß, und seine dekorativen Malereien.