Chanrion
oder Champrion (Kt. Wallis, Bez. Entremont, Gem. Bagnes). 2410 m. Weite Hochfläche mit Alpweiden, über dem Gletscherzirkus im Hintergrund des Val de Bagnes und am W.-Fuss der Pointe d'Otemma (3394 m), 1 Stunde über der Brücke von Lancet. Bildet zusammen mit den wie sie sämtlich auf den Terrassen der Thalhänge liegenden Alpen Chermontane, Vingthuit, Lancet und Boussine ein grosses Ganze. «Petite Chermontane wird etwa Mitte Juni mit Vieh befahren, nach 14 Tagen von denselben Leuten die Alpe Boussine, wo 8 Tage verweilt wird; dann geht's 3 Wochen nach Grande Chermontane u. Champrion und ungefähr in gleicher Reihenfolge wieder hinab nach Petite Chermontane, wo fast bis Mitte September geblieben wird.» (F. O. Wolf).
Vor dem Bau der Schutzhütte Chanrion
des S. A. C. fand der Wanderer in der nahe den beiden kleinen
Blauseen gelegenen bescheidenen
Alphütte gastliche Unterkunft. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts noch umfluteten die den Fuss der Terrasse
umrahmenden
Gletscher von
Otemma,
Mont Durand und
Breney diese vollständig und endigten erst unterhalb
Lancet ungefähr an der
Stelle der heutigen
Brücke, wo ihnen damals die
Dranse entsprang. Sehr reich ist die Flora von Chanrion;
im Fremdenbuch der
Klubhütte ist eine Liste von mehr als 300 Arten von hier und in der Nähe gesammelten Pflanzen handschriftlich
eingetragen.
Wir erwähnen davon nur die seltensten: Achillea nana und moschata mit ihren Bastarden, Androsace pubescens und imbricata, Anemone baldensis, Aquilegia alpina, Arabis serpyllifolia, Arenaria Marschlinsii, Artemisia spicata, glacialis und Mutellina;
Astragalus leontinus, Crepis jubata (auf der Moräne von Breney);
Gentiana purpurea, lutea, punctata und ihre Bastarde;
Menyanthes trifoliata (Dreiblätteriger Bitterklee, erreicht hier mit 2700 m einen seiner höchsten bekannten Standorte);
Potentilla nivea und frigida;
Saxifraga adscendens, muscoides, Seguieri und androsacea etc. Chanrion
,
Champrion
= champrond = Rundes
Feld.