Chandelard
(La) (Kt. Waadt,
Bez. Lausanne).
Bach, entspringt in 865 m im s.
Jorat 1,5 km w.
Savigny, fliesst in tief
eingeschnittenem
Bett nach SW., dann nach S. und mündet nach 6,5 km langem
Lauf unterhalb
Belmont in 525 m von rechts in die
Paudèze. Nimmt nahe der Quelle den
Pierre-Ozeires, später von rechts den
Flon-Moraud auf, die von der Umgegend des
Chalet à Gobet
herkommen und das Einzugsgebiet der Chandelard
nicht unwesentlich erweitern. Bemerkenswert ist das Thal
des
Baches durch seine geologische Beschaffenheit. Vom Beginn der
Schlucht bis zu einer Stelle 300 m oberhalb der eisernen
Brücke der Strasse nach
Lavaux fliesst der Bach in einem in horizontal gelagerten Molasseschichten eingeschnittenen Cañon,
um weiter unten in das Gebiet der gestörten, alpeneinwärts aufgerichteten Molasse einzutreten. Hier
ist das Thal je nach der Widerstandsfähigkeit der einzelnen Schichten bald weiter, bald enger. Der
Wechsel vollzieht sich
genau an dem Punkte, wo die Antiklinallinie der schweizerischen subalpinen Molasse den Bach schneidet. Die Faltung der Schichten
ist besonders am linken Steilufer wunderbar schön zu sehen. Es ist demnach das Thal der Chandelard
eines
der seltenen westschweizerischen Flussthäler, die die topographischen Formen der horizontalen und der aufgerichteten Molasse
zu gleicher Zeit zeigen. Kurz vor der Mündung in die
Paudèze wird die Chandelard
von der hohen, eisernen Strassenbrücke
Lausanne-Lavaux überspannt.