Chamoson
(Kt. Wallis,
Bez. Conthey).
649 m. Gem. u. grosses Pfarrdorf, auf dem Schuttkegel der
Losenze, 4 km n. der
Station
Riddes der Simplonbahn.
Hinter dem Dorf der von den Quellbächen der
Losenze entwässerte mächtige Felsenzirkus, der
nö. des Dorfes mit der grossen jurassischen Kalkwand Paroi du Gruz endigt. Postablage, Telegraph, Telephon; Postwagen nach
Riddes. Gemeinde, mit
Grugnay u.
Saint Pierre de Clages: 249
Häuser, 1717 kath. Ew.; Dorf: 184
Häuser, 1272 Ew.
Wein-, Obst- und Gemüsebau, Viehzucht. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts Ausbeute einer Eisenerzgrube, deren Produkte in die
Giesserei von
Ardon wanderten. Das von dem jetzt eingedämmten
Wildbach
Losenze oft überflutete und 1235 durch Feuer gänzlich
zerstörte Dorf liegt über einem weiten Gebiet fruchtbarer Aecker,
Wiesen und
Rebberge. Gehörte bis 1832 zu
Ardon, dessen Geschicke es stets teilte; seither eigene politische und Kirchgemeinde mit Filiale zu
Saint Pierre de Clages,
dessen Kirche eine der ältesten des ganzen Landes ist. Im Mittelalter waren die vereinigten
Herrschaften Chamoson
und
Ardon
Eigentum der
Bischöfe von
Sitten, die hier zwei feste Burgen errichtet hatten. Auf einem
Felsen ö. Chamoson
stand die Veste Chavey, zu deren Zerstörung der mit dem Wallis
in Fehde liegende
Graf Peter von Savoyen 1266 neun
¶
mehr
Tage gebrauchte. Das Meieramt über die Herrschaft versahen im Namen der Bischöfe zunächst die Edeln von Chamoson;
1415 erkaufte
sich die Hoheitsrechte der Graf Ludwig von Savoyen, von dem sie 1476 nach der Eroberung des Unterwallis durch die Oberwalliser
an den Bischof Walter Supersaxo und damit wieder an die Curie zurückfielen. Wohnung der Meier war ein
mitten im Dorf selbst stehender Burgturm. Einige alte Bronzefunde;
die Gräber von Combaz stammen aus der Bronze- u. Eisenzeit;
römische Gräber bei Trémasières und römische Münzen bei Combaz. 1050: Villa Camusia;
1230: Chamosono.