Chalkidĭke
(lat. Chalcidice) nannten die Griechen die zwischen dem Thermäischen und Strymonischen Meerbusen nach S. in das Thrazische Meer vortretende südl. Halbinsel Macedoniens, deren südlicherer Teil durch zwei tief ins Land eindringende Golfe (den Toronäischen und den Singitischen Meerbusen) in drei schmale, langgestreckte Halbinseln (Pallene, Sithonia und Akte) gespalten wird. Der Name Chalkidike stammt von den zahlreichen Pflanzstädten, welche seit dem 8. Jahrh. v. Chr. von Bewohnern verschiedener griech. Inseln, besonders von Euböa und Andros, unter der Führung der euböischen Stadt Chalkis (s. d.) auf der ursprünglich von thraz. Stämmen bewohnten Halbinsel angelegt worden waren. Die bedeutendsten unter diesen Pflanzstädten waren Olynthos (s. d.) und Potidäa (s. d.), die einzige dor. Kolonie auf der Halbinsel. Nach den Perserkriegen schloß sich die ganze Landschaft dem athen. Seebunde an; seit der Mitte des 4. Jahrh. v. Chr. gehörte sie zu Macedonien.