Chalières
(Kt. Bern, Amtsbez. u. Gem. Münster).
545 m. Kleine Kirche, mitten im Friedhof von
Münster, 1 km s. der Ortschaft
an der Strasse nach
Perrefitte. An dieser Stelle stand ursprünglich ein ganzes Dorf mit eigener Gemeindeverwaltung, das nach
Urkunden aus dem 13. Jahrhundert den Namen Sarrière oder Zcholiers trug und dessen Kirche eine Filiale derjenigen von
Münster
war und durch einen eigenen Geistlichen versehen wurde, dem Chalières
,
Perrefitte und
Champoz unterstanden.
Dekanat Salignon. Das Dorf hatte viel zu leiden: im Schwabenkrieg wurde es von den Kaiserlichen geplündert und in Brand gesteckt;
1439, 1595, 1608, 1611 und 1634 trat die Pest auf und zwar im letztgenannten Jahre derart verheerend, dass dadurch das Dorf völlig vernichtet wurde.
Die wenigen Ueberlebenden zogen fort, die Häuser zerfielen, der ganze Ort verschwand endlich völlig vom Erdboden, und nur die kleine Kirche blieb bestehen. Um das Grundeigentum der untergegangenen Siedelung entstand unter den Nachbargemeinden ein langer Streit, der nach endlosen Prozessen endlich dahin entschieden wurde, dass der grössere Teil an Münster, der kleinere an Perrefitte fiel.
Die Kirche dient heute dem Gottesdienst der deutschen reformierten Gemeinde von Münster.