Chalais
(Kt. Wallis, Bez. Siders).
522 m. Gem. und Pfarrdorf, am Fuss des S.-Hanges des Rhonethals in fruchtbarer und schöner Lage und 3,5 km sw. der Station Siders der Simplonbahn.
Postbureau. Gemeinde, mit Réchy und Vercorin: 128 Häuser, 1123 kathol. Ew.;
Dorf: 76 Häuser, 886 Ew. Acker- und Weinbau, Viehzucht.
Vercorin bildet eine eigene Kirchgemeinde.
Kurz vor dem Eingang
ins Dorf steht auf verwittertem kleinen Felskopf ein viereckiger massiver Burgturm ohne Dach, der einzige
Ueberrest der Behausung der im 13. Jahrhundert auftretenden Edeln von Chalais.
Die Burg ging später an die zum Statthalteramt (Vitztum) gelangten Herren de Chevron und 1570 an den Bischof Hildebrand von Riedmatten über.
Aus Chalais
stammt die Familie
Weiss, die als Anhänger der Reformation 1604 nach Bern
ausgewandert war und ihrer neuen Heimat eine Reihe
von hohen Beamten und Offizieren schenkte. Im April 1892 ist das Dorf Chalais
durch eine Feuersbrunst zur Hälfte zerstört
worden.