Chäroneia
,
westlichste Stadt im alten
Böotien, südlich vom
Kephisos, in einer fruchtbaren
Ebene
am Petrachos, der die
Akropolis
[* 2] trug, gelegen, war zur Zeit des Peloponnesischen
Kriegs den Orchomeniern zinspflichtig, machte
sich aber später frei. Sie galt noch zur Römerzeit für eine ansehnliche Stadt. Die Einwohner bereiteten damals vortreffliches
Öl, Heilsalben und
Parfümerien und trieben
Handel damit. Chäroneia
ist berühmt durch den hier erfochtenen
Sieg
Philipps von
Makedonien über das
Heer der
Athener und Thebaner
(August 338
v. Chr.) sowie durch den
Sieg
Sullas über die
Heerführer
des
Mithridates (86
v. Chr.) und als Geburtsort des Geschichtschreibers Plutarch. Der über dem
Grab der Thebaner aufgerichtete
kolossale Marmorlöwe, welchen
Pausanias nebst zwei Siegestrophäen
Sullas hier vorfand, ward 1880 mit
den Gebeinen von 260 Griechen ausgegraben und befindet sich jetzt im
Museum zu
Athen.
[* 3]
Ruinen der alten Stadt finden sich bei
dem jetzigen Kaprena: die
Akropolis mit viereckigen
Türmen, ein Felsentheater, Felsengräber, Säulenfragmente etc.