Chaconne
(franz., spr. schakonn; ital.
Ciaccóna), ursprünglich wohl ein italienischer
Tanz, jetzt nur noch bekannt als Instrumentalstück im Dreivierteltakt, von
mäßiger
Bewegung, mit der Eigentümlichkeit, daß, wie bei der Passacaglia, ein vier oder acht
Takte langes, melodisch einfach
gebildetes, rhythmisch stark markiertes Baßthema beständig wiederholt wird
(Ostinato), während die Oberstimmen über jeder
Wiederholung desselben immer neue
Variationen
(Kouplets) ausführen. Zur Abwechselung wird mitunter auch
der
Baß selbst variiert oder ein melodische Zwischensatz eingeschoben. Berühmte
Muster solcher Tonstücke lieferten J. S.
Bach in seiner D
moll-Sonate für
Violine allein und
Händel in einer seiner Chaconnen
(deutsche
Händel-Ausgabe, Bd. 2, 110-122),
worin 62
Variationen über einen einfachen Baßgang gesetzt sind, ohne daß dieser ein einziges
Mal aussetzt
oder die
Tonart ändert.