Chaco
(spr. tschako), Gesamtbezeichnung der ungeheuern Ebenen im S. der bolivian. Provinz Santa Cruz in Südamerika, [* 2] zwischen dem Rio [* 3] Paraguay, [* 4] dem Rio Salado und der Sierra di Salta und de Jujuy. Er bildet einen Teil der südamerikanischen Pampas. Die drei Staaten Paraguay, Bolivia und die Argentinische Republik [* 5] teilen sich in diesen großen Landstrich von über 500,000 qkm (9000 QM.), der sich sanft von NW. nach SO. herabsenkt und im nördlichen Teil eine mit weiten Sümpfen und flachen Seen bedeckte, zur Regenzeit weithin überschwemmte Ebene bildet, dagegen südlich in dem außertropischen Teil eher Mangel an Wasser leidet und nur längs der großen Ströme Pilcomayo und Vermejo periodisch überschwemmt wird.
Die trocknen Striche zwischen den genannten Flüssen, Llanos de Manzo genannt, bieten weite Grasfluren dar oder bestehen, namentlich zwischen dem Rio Vermejo und dem Rio Salado, aus dürren, sandigen Wüstenregionen, die außer ärmlichen Kaktus- und Sabepflanzen fast keine Vegetation zeigen. Waldungen finden sich nur längs der Flüsse [* 6] und innerhalb der Überschwemmungsgebiete. Abgesehen von einigen Jesuitenmissionen, wurden diese Ebenen bis in die jüngste Zeit nur von unabhängigen Indianerhorden durchzogen, die von der Jagd und dem Fischfang lebten und den benachbarten Ansiedelungen oft gefährlich wurden.
Die argentinische
Regierung hat indes angefangen, im südlichen Teil des Chaco
Kolonien anzulegen, und 1884 züchtigte
General
Victorico die zwischen
Salado und Vermejo hausenden
Indianer. Von dem gesamten Chaco
gehören 325,422 qkm (5910 QM.) mit etwa
50,000 Einw. zur
Argentinischen Republik, 91,404 qkm (1660 QM.) zu
Paraguay und etwa 120,000 qkm zu
Bolivia.
Der zur
Argentinischen Republik gehörige Teil besteht aus den Territorien
Gran
[* 7] Chaco
, zwischen
Salado und Vermejo, und dem
Territorium
Vermejo
(Llanos de
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Manzo), zwischen Vermejo und Pilcomayo. Hauptorte dieser Gebiete sind Resistencia am Parana, Corrientes gegenüber, und Formosa
am Paraguay. Der Name Chaco
(richtiger Chacu) bedeutet in der Quichuasprache s. v. w. Vereinigung, z. B.
zur Treibjagd, daher Gran Chaco
etwa mit »großem Jagdrevier« zu übersetzen ist.
S. Karte »Argentinische Republik«.