Chabot
(spr. schaboh), François, franz. Revolutionsmann, geb. 1759 zu St.-Geniez-Dol in Rouergue, ward in Rodez Kapuziner. Mit dem Studium unsittlicher Bücher, das er angeblich trieb, um der Unsittlichkeit besser entgegenwirken zu können, verband sich bei ihm selbst ein höchst unsittlicher Lebenswandel. Der Revolution schloß er sich mit Eifer an, legte sein Mönchsgewand ab und verheiratete sich. 1791 ward er in die Gesetzgebende Versammlung und 1792 in den Konvent gewählt.
Hier
schloß er sich den
Cordeliers an und that sich durch seinen Cynismus und seine Grausamkeit hervor; er hieß der wütende
Mönch. Von ihm rührt der
Name
Montagnards,
Männer vom
Berg, für die auf den höchsten
Bänken sitzende
Partei her; auf seinen
Vorschlag ward die
Kathedrale
Notre Dame in den
Tempel
[* 2] der
Vernunft verwandelt. Auch beabsichtigte er eine
Verteilung des
Vermögens unter die Proletarier. Dabei bereicherte er sich selbst auf unredliche
Weise bei der
Auflösung der
Ostindischen
Kompanie. Dies wurde einer der Anklagepunkte
Robespierres gegen die Dantonisten, mit denen
Chabot
vom
Konvent verurteilt wurde. Er nahm erfolglos
Gift und wurde drei
Tage später guillotiniert.