Ceylon.
[* 2] Die Bevölkerung [* 3] betrug nach dem Zensus von 1891: 3,008,239, seit 1881 eine Zunahme von 244,225 oder 8 Proz. Davon waren 2 Mill. Singhalesen, 720,000 Tamulen, 190,000 Mauren, 20M0 Burghers (Eurasier), 9000 Malaien, 6000 Europäer und 18,000 Araber, Afghanen, Chinesen, Wedda u. a. Die Insel bildet eine Diözese der anglikanischen Kirche unter dem Bischof von Kolombo, welcher dem Metropolitanbischof von Kalkutta [* 4] unterstellt ist, die katholische Kirche steht unter einem Erzbischof von Kolombo und zwei Bischöfen (von Dschofna und Kandi).
Die Hauptkultur ist immer noch Reis, welcher 264,000 Hektar in Anspruch nimmt, dagegen gehen die Kaffeepflanzungen infolge der Verwüstungen der Hemileia vastatrix immer mehr zurück und damit der Ertrag, welcher 1889/90: 90,253 Ztr., aber 1890/91 nur noch 80,000 Ztr. betrug. Dafür nimmt aber die Theekultur um so schneller zu, so daß 1889 fast 34 ½ Mill. Pfd. Thee exportiert wurden. Die Ausfuhr von Kakao betrug 1890/91: 17,500 Ztr., von Chinarinde 6 ½ Mill. Pfd. Die auf 40 Mill. geschätzten Kokospalmen bedecken 192,000 Hektar, der Export von Kokosöl betrug 1890/91: 320,000 Ztr. Der größte Teil des gebauten Tabaks wird im Lande
verbraucht, doch wurde 1889 für 1,160,730 Rupien nach Indien ausgeführt. Ein deutsches Syndikat beschäftigt sich neuerdings mit dem Anbau und der Ausfuhr von Tabak. [* 5] Die Baumwollpflanzungen gewinnen stark an Ausdehnung, [* 6] und eine große Fabrik ist vor kurzem in Kolombo errichtet worden. Die Ausfuhr von Zimt betrug 1889: 1,281,355 Rupien, an Salz [* 7] (ein Regierungsmonopol) wird jährlich für 80-90,000 Pfd. Sterl. gewonnen. Der Viehstand betrug 1889: 5891 Pferde, [* 8] 1,037,216 Rinder [* 9] und 75,373 Schafe. [* 10]
Graphit ist das einzige Mineral, dessen Ausbeutung von Belang ist; 1889/90 wurden 405,429 Ztr. ausgeführt; der Ertrag der Perlenfischerei ist dagegen im Sinken (1888: 800,000, 1889: 500,000,1890: 300,000 Rupien). Die Einfuhr betrug 1889: 4,172,791, die Ausfuhr 3,226,060 Pfd. Sterl., die Staatseinnahmen 1,051,867, die Ausgaben 1,030,378, die Staatsschuld 2,209,728 Pfd. Sterl. Von Eisenbahnen bestehen die Linie Kolombo-Kandi (119 km) mit einer 87 km langen Zweigbahn in die Kaffeedistrikte, die südliche Linie Kolombo-Ventota (61 km), Kandi-Matale (27 km) und Nawalapitiya-Nanu Oya (71 km). Im Bau begriffen sind die Linien Nana Oya-Haputale (40 km) und Bentota-Ambalangooa (22 km), nach deren Vollendung die Insel 427 km Eisenbahnen besitzen wird.
Die Telegraphenlinien sind 1151, die Telephondrähte 12 km lang. Auch gibt es 270 km
Kanäle. Die
Insel
ist jetzt durch eine englische Militärmacht geschützt, bestehend aus 2
Batterien, 1
Kompanie
Pioniere, 1
Bataillon
Infanterie
und 2
Kompanien Kolonialsoldaten. An die englische
Regierung zahlt Ceylon
dafür 600,000
Rupien jährlich. Der stark befestigte
Hafen von
Trinkonomali an der Ostküste dient der englischen
Flotte in den indischen Gewässern (15
Dampfern)
zur Hauptstation. Auch der
Hafen von
Kolombo ist befestigt. Über die Missionsthätigkeit auf Ceylon
vgl.
Mission.