Gajus, Sohn eines
Lucius aus der Publilischen
Tribus, Prätor,
Tribun und Mitglied des
Kollegiums
der sieben
Epulonen, wahrscheinlich derselbe römische
Ritter, den
Cicero als
Bankier und Steuerpächter in
Asien
[* 2] erwähnt. In
Asien reich geworden und, wie es scheint, kinderlos, bestimmte Cestius einen großen Teil seiner
Reichtümer zu dem
Grabmal, welches
als die
Pyramide des Cestius, noch ganz erhalten, in
Rom
[* 3] dicht bei der
PortaSanPaolo (im
AltertumPorta Ostiensis)
zum Teil innerhalb, zum Teil außerhalb der Aurelianischen
Mauer steht.
Das
Monument, an jeder Seite 30 m breit, auf einem Unterbau von
Travertin, im
Kern von Gußwerk, außen mit dicken Marmorplatten
belegt, steigt 37 m auf, ein echter
Zeuge der Selbstüberhebung und Ruhmsucht eines reichen
Römers jener
ägyptisierenden Zeit. 1633 ward der jetzige Zugang zu der von
Ziegeln konstruierten Grabkammer durchgebrochen (der alte ist
bis jetzt noch nicht aufgefunden); sie ist nur 6 m lang, 4 m breit und 5 m hoch. Die
Decke
[* 4] ist ein
Tonnengewölbe, und die
Wände sind mit einem feinen und festen
Stuck überzogen; von der
Malerei sind nur noch vier Siegesgöttinnen,
deren jede einen
Kranz hält, sichtbar.
Inschriften, welche an der Südwest- und Nordostseite außen angebracht sind, geben
Aufschluß über die Bedeutung des
Grabmals, welches in 330
Tagen erbaut worden ist. Bei der
Ausgrabung des untern
Teils der
Pyramide durch
PapstAlexander VII. fand
man in einzelnen Bruchstücken die beiden Marmorsäulen, welche jetzt
vor derPyramide stehen. -
An der Westseite der
Pyramide (innerhalb der Stadtmauer) befinden sich die
Friedhöfe der
Protestanten, von denen der kleinere
und ältere unter andern das
Grab des Malers
Carstens, der größere und schönere neue (seit 1825 eröffnet)
die
Grabmäler des Dichters
Shelley (gest. 1822), des
Sohns von
Goethe
(gest. 1830), des Bildhauers
Gibson, des Malers
Chr.
Reinhart,
des Archäologen E.
Braun u.
v. a. enthält.
Pyramide des. Dieses vollständig erhaltene an der PortaSan Paolo zu Rom gelegene Grabmal aus der ersten Augusteischen
Zeit lag ursprünglich frei an der Via Ostiensis und wurde erst unter KaiserAurelian in die Stadtmauer eingebaut. Auf einer
0,8 m hohen Unterlage von Travertinstein erhebt sich die an jeder Seite 30 m breite, aus Backsteinen aufgeführte
und mit weißen Marmorplatten bekleidete Pyramide zu einer Höhe von 37 m. Eine gleichlautende lat.
Inschrift auf der Ost- und Westseite der Pyramide geben als Namen dessen, dem das Grabmal errichtet wurde: «Cestius Cestius (Sohn
des Lucius, aus der poblilischen Tribus) Epulo, Prätor, Volkstribun, einer von den sieben Epulonen»; auf
der östl. Seite ist darunter eine zweite Inschrift angebracht, die besagt, daß das Grabmal in 330 Tagen nach testamentarischer
Verfügung von dem Erben Pontius Mela und dem Freigelassenen Pothus errichtet ward. Im Innern befindet sich die geräumige Grabkammer
(6 m lang, 4 m breit, 5 m hoch); die Decke ist ein Tonnengewölbe, die Wände sind mit einem festen Stuck
überzogen: die Malereien, welche weibliche
[* 5]
Figuren darstellten, sind jetzt fast ganz verschwunden,
doch giebt es Abbildungen davon in Kupferstich, z. B. von Falconieri (1661). Wahrscheinlich
ist dieser Gajus Cestius derselbe röm. Ritter und reiche Geschäftsmann,
von dem Cicero in seiner Rede pro Flacco spricht, welcher eine bedeutende Summe zu einem derartigen Denkmale testamentarisch
festsetzte.
Die jetzt davorstehenden beiden Marmorsäulen wurden samt ihren Basen aus dem um die Pyramide angehäuften Schutt hervorgezogen.
Papst Alexander VII. that 1663 zuerst etwas für die Erhaltung dieses Monuments. An der Westseite der Pyramide
befinden sich die Friedhofe der Akatholiken, von denen der kleine ältere das Grabmal des Malers Carstens (gest. 1798), der
größere die Grabmäler des Dichters Shelley (gest. 1822), von Goethes Sohn (gest. 1830), G. Semper (gest. 1879) u. a. enthält.
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