Cesena
(spr. tsche-), Kreishauptstadt in der ital.
Provinz
Forli, unweit des
Savio, über den eine schöne
Brücke
[* 2] führt, am
Fuß des
Colle Garampo und an der
Eisenbahn von
Bologna nach
Ancona,
[* 3] hat an bemerkenswerten Gebäuden einen
Dom (mit zwei schönen Marmoraltären, ein ansehnliches Stadthaus (mit Gemälden von
Francia,
Guercino u. a.), eine öffentliche
Loggia (mit der
Statue
Papst
Pius' VI., der wie sein Nachfolger
Pius VII. in Cesena
geboren ist), ein schönes
Theater
[* 4] und die berühmte Bibliotheca Malatestiana (von
Malatesta
Novello 1452 gegründet) mit wertvollen alten
Handschriften.
Die Zahl der Einwohner beträgt (1881) 11,435; ihre Erwerbsquellen sind:
Wein-,
Hanf- und Gemüsebau, Seidenspinnerei und Schwefelbergbau.
Der
Wein von Cesena
war schon zur Römerzeit berühmt; der dortige
Hanf gilt als der
beste der
Romagna. Cesena
ist
Bischofsitz und hat ein
Lyceum, ein
Gymnasium, eine technische
Schule und ein
Seminar. In der
Nähe auf einem
Berg steht die schöne
Kirche
Madonna del Monte.-
Cesena
, bei den Alten Cäsena, gehörte im
Mittelalter zu
Bologna, stand später unter dem
Haus
Malatesta und
wurde von diesem dem römischen
Stuhl vermacht.
Papst
Alexander VI. schenkte es seinem Sohn
Cesare
Borgia, nach dessen
Tode die
Stadt wieder an den
Kirchenstaat fiel. Am schlug hier
Murat die
Österreicher, und wurde Cesena
durch die
päpstlichen
Truppen unter
Barbieri hart mitgenommen.