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geb. 1519 zu Arezzo in Toscana, studierte zu Piia namentlich Medizin, aber auch Philosophie und Na- turwissenschaften, und starb als Leib- arzt Clemens' VIII. und Professor an der ^apienza zu Rom. Er schrieb: «ve p1auti8 lidri XVI» (Flor. 1583),
worin er als Vorgänger Linnes die Gestalt der Blüten und Früchte für die Klassifikation der Pflan- zen zu verwerten versucht;
«HiiH^tioinim meäico- rum lidri II» (Vened. 1598), worin er als Vorläu- fer Zarveys ^eme Beobachtungen über den Kreislauf des Blutes, insbesondere über den kleinen Kreis- lauf desselben durch die Lungen, mitteilt, ohne jedoch den eigentlichen Schwerpunkt der Harveyschen Entdeckung, den übertritt des Blutes aus den Ar- terien in die Venenanfänge, zu ahnen;
«tzua^tio- Quui p6riMt6tic3.i'um lidri V» u.s.w. -
Vgl. Fuchs, 0H6äÄipwu8 Warb. 1798);
Kirchner, Die Entdeckung des Blutkreislaufs (Berl. 1878).
Cefare, Carlo de, s. De Cesare. Gesarewitfch, s. Cä'sarewitsch.
Cesäri (spr. tsche-), Alessandro, eigentlich Cesati, ital. Medailleur und Edelsteinschneider, stammte aus einer mailä'nd.
Familie und blübte um 1550. Seiner außerordentlichen Geschicklicbkeit wegen, die ihn den besten griech. Meistern zur Seite stellt, er- hielt er den Beinamen Greco.
Unter den vielen Porträten, die er durch seine Kunst verewigte, gilt der erhaben auf einen Karneol geschnittene Kopf König Heinrichs II. von Frankreich für sein bedeu- tendstes Werk.
Bekannt ist auch eine von ibm ver- fertigte Schaumünze auf Papst Paul III. Die mit dem Namen M. Lollius Alexander bezeichneten Ar- beiten sollen von ihm stammen. Eefäri (spr. tsche-), Antonio, ital. Schriftsteller, geb. zu Verona, trat in den Orden des Philipp von Neri und widmete sich eifrig dem Stu- dium der alten Klassiker, der Litteratur des Mittel- alters sowie der ältern SchriftstellerItaliens. Cesena starb als Mitglied fast aller Akademien und gelehrten Ge- sellschaften seines Vaterlandes 1. Okt/i828 zu Na- venna. Er ist ein Dauptvertreter des ital. Purismus; die ältern SchriftMer, besonders des 14. Jahrh. (Trecentisten), solltm die alleinigen Stilmuster sein. Von solchen lieferte er eine Reihe von Ausgaben. Er veranstaltete mit Lombardi, Vannctti und Zanotti eine mit 50000 meist alten Wörtern und Wendungen bereicherte Ausgabe des"Voo^doi^rio äeila lu8cu." (6 Bde., Verona 1806-9),
durch die Montis (s. d.) u^ropoLta" veranlaßt ward.
Außerdem schrieb er «L6116226 äi vg.Qt6» (4 Bde., Vened. 1824-26 u. ö.), «Di386!'t^i0U6 80prg. 1o 8tHto Pl636nt^ deiia linAUÄ itaiiaua» (Verona 1810; Mail. 1819),
einen Dialog «1.6 8^216» (Verona 1813; Mail. 1819; neue Ausg. von Cappelletti, Tur. 1884),
«I^ioni 8wi-ico- moraii» (5 Bde., Mail. 1815-17),
«Vita äi 668Ü Olisto» (5 Bde., Verona 1817),
«^iori äi Ztoria. 6eci68i2.8ticH» (3 Bde., ebd. 1828),
«^ovsile» (ebd. 1825) u. s. w. - Lebensbeschreibungen C.s sind ver- öffentlicht worden von Manuzzi (Flor. 1829), Bon- fanti (Verona 1832), Villardi (Padua 1832) und Mortani (Ravenna 1842). Cesäri (spr.rsche-), Giuseppe, genannt i l Cava- liere d'Arpino, röm. Maler/geb, nach 1570 zu Rom, gest. daselbst beherrschte geraume Zeit die röm. Kunst. Er ist ein Hauptvertreter der manieristischen Schule;
seine Bilder find leicht und gefällig erfunden, aber bunt, kalt und ohne Aus- druck. Darum richteten sich gegen ihn vorzugsweise die refonnatorischen Bestrebungen des Caravaggio, der Carracci und ihrer Anhänger.
Von ihm sind großartige Dekorationsmalereien, Wandbilder und Plafondfresken vorhanden, unter denen namentlich die altrom.
Geschichten im großen Saale des Kon- servatorenpalastes in Rom hervorragen.
Eine große Römerschlacht befindet sich in der Galerie zu Dresden, eine Madonna in der Pinakothek zu München. Eesarini (fpr. tsche-; Cäsarini), Julian de, Kardinal, geb. 1398 aus vornehmer Familie, war Jurist, wurde unter Martin V. Bischof von Frascati, unter Eugen IV. Bischof von Grofseto und von bei- den Päpsten oft zu Gesandtschaften gebraucht, pre- digte in Deutschland das Kreuz gegen die Hussiten, machte 1431 die Niederlage des Kreuzheers bei Taus mit und führte 1431-38 den Vorsitz aus dem Baseler Konzil.
Ein feiner Diplomat und von gemäßigten Ansichten, riet er umsonst Eugen IV. zur Nachgiebigkeit und verließ, als er mit seinen Ansichten nicht durchdrang, 1438 Basel. Auch in den Verhandlungen über die Wiedervereinigung der röm. und griech. Kirche war er thätig (1439), ging dann nach Ungarn, um einen Kreuzzug gegen die Türken ins Leben zu rufen, beredete König Wla- dislaw I. zum Bruch des mit Sultan Murad II. beschworenen Friedens von Ezegcdin und ward nach der für die Christen unglück- lichen Schlacht bei Varna auf der Flucht erschlagen.
Cesarotti (spr. tsche-), Melchiorre, ital. Dichter, geb. zu Padua, wurde ebenda Lehrer der Rhetorik am Seminar, 1762 vauslebrer bei den Grimaniin Venedig und kehrte 1768 als Professorder griech. und hebr. Sprache an der Universität nach Pa- dua zurück.
Für das an Napoleon gerichtete Gedicht «?i'ou63.» («Vorsehung») 1807 erhielt er eine Pension. Er starb Seine Bildung stand ganz unter franz. Einfluß, besonders dem Voltaires, von dem er Tragödien übersetzte.
Ferner machte er zuerst Ossian durch seine Übersetzung in vnrsi 8oio1ti, die großen Beifall fand (Padua 1763 u. ö.), in Italien bekannt.
Homers Ilias übersetzte er wortgetreu in Prosa mit gelehrten Illustrationen, und gab in «1^3. uioi'tß ä'^ttoi-6» eine Art Paraphrase in Versen (10 Bde., Padua 1786-94).
Ferner übersetzte er Demosthenes.
Von besonderer Bedeutung war sein «ZgAFio 8u11a ti1o30ti3. äeiis 1iuAii6» (Padua 1785), worin er für die Sprachentwicklung eine vernünftige Freiheit in Anspruch nahm, gegenüber der Crusca. C.selbst beaann eine Gesamtausgabe seiner Werke, die Barbieri beendigte (42 Bde., 1805-13).
C.s ul'i'086 6äi56 6(1 iueäit6" gab Mazzoni heraus (Bologna 1882). - Lebensbeschreibungen C.s lieferten Bar- bieri («Usrnorie intoruo 3.11' adate (^.») und G. A. M. als Einleitung vor der Auswahl von C.s Werken in der Sammlung der «Ola^iei ita- liäui ä6i 86eo1o XVIII» (Mail.' 1818 fg.). Eesati (spr. tsche-), Alessandro, s. Cesari. Cefati (spr. tsche-), Vincenzo, Baron von, s. Oes. dßinoi NHjeul;
engl. o üg.t ina^or), die Dur-Ton- ari, bei der jeder Ton um einen halben Ton ernie- drigt wird, also sieben ^ vorgezeichnet sind.
Be- quemer bedient man sich des gleichlautenden H-äur (nur fünf H).
Die parallele Moll-Tonart ist ^.8- woll. (S. Ton und Tonarten.) Cefcna (spr. tsche-), Hauptstadt des Kreises Cesena (89304 E.) in der ital. Provinz Forli, rechts des Savio schön gelegen, an der Linie Bologna-Nimim des Adriatischen Netzes, ist Bischofssitz, hat (1881) 7646, mit Vorstädten 17201 und als Gemeinde Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.