Cesar
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Joseph, österreich. Bildhauer und Graveur, geb. 1814 zu Hernals bei Wien, [* 3] kam mit 15 Jahren in die Lehre [* 4] zu einem Kunstschlosser und Graveur, erlernte die Bildhauerei unter Ludwig Schaller und Kähßmann und widmete sich dann unter Ludw. Pichlers Leitung insbesondere der Münz- und Steinschneidekunst. [* 5] Hierin erlangte er 1836 den Kaiserpreis und ein Stipendium für Rom, [* 6] wo er bis 1842 verweilte und mehrere Denkmünzen ausführte. 1845 besuchte er auf Staatskosten die bedeutendsten Münzstätten Deutschlands, [* 7] Frankreichs und Englands, lieferte seitdem meisterhafte Arbeiten und wurde 1848 Mitglied der Akademie.
Gegen das Ende der 40er Jahre wurde ihm aber dieses Fach durch büreaukratische Bevormundung verleidet, so daß er es vorzog, sich der größern Plastik und dem Kunstgewerbe zu widmen. Seine bedeutendsten Arbeiten sind: der aus Gold, [* 8] Silber und Elfenbein gefertigte Einband zu den Nibelungen, den Kaiser Franz Joseph 1852 der Königin Viktoria schenkte, der silberne O'Donnell-Schild (1852), ein silberner Tafelaufsatz von figurenreicher Komposition für den Erzherzog Leopold und das sogen. goldene Buch für die Stadt Wien, eine Erzstatue der heil. Helena für Jerusalem [* 9] (1854), die Statuen von Kolumbus und von Adam Smith für die Fassade der Handelsakademie und das Marmorstandbild Fischers von Erlach auf der Elisabethbrücke in Wien. Er starb in Wien.