Cesalpino
(spr. tsche-,
Cäsalpinus),
Andrea,
Philosoph,
Botaniker und Physiolog, geb. 1519 zu
Arezzo
in
Toscana, studierte zu
Pisa
[* 3]
Philosophie,
Medizin und
Naturgeschichte, ward
Lehrer dieser
Wissenschaften und Aufseher des botanischen
Gartens daselbst und, schon bejahrt, Leibarzt des
Papstes
Clemens VIII.; starb in
Rom.
[* 4] Vorzüglich berühmt
ist er
durch sein Werk
»De plantis libri XVI«
(Flor. 1583, mit
Appendix;
Rom 1603). Er eröffnete eine neue
Epoche
in der
Botanik, indem er über die Einzelbeschreibung der
Pflanzen hinausging und das Allgemeine aus dem Einzelnen, das prinzipien
Wichtige aus dem sinnlich Gegebenen herauszufinden suchte. Er erstrebte eine
Einteilung der
Pflanzen, welche die innere
Natur
der
Pflanzen selbst respektiert, und gelangte durch aristotelisch-philosophische
Deduktionen zu dem
Satz,
daß die Prinzipien der natürlichen
Einteilung von den Fruktifikationsorganen herzunehmen seien.
Sein
System enthält infolgedessen
eine
Reihe höchst unnatürlicher
Gruppen. Nicht geringern
Ruhm als in der
Botanik erwarb sich Cesalpino
durch seine
Beschreibung des
Umlaufs des
Bluts, namentlich durch seine Bemerkungen über den kleinen
Kreislauf
[* 5] desselben durch die
Lungen.
Davon handeln seine »Quaestionum medicarum libri II« (Vened.
1598, 1604).