Cerrétti
(spr. tscherr-), Luigi, ital. Dichter, geb. zu Modena, wurde 1764 Professor der Geschichte und der Beredsamkeit und erlangte in kurzer Zeit als Lehrer und Schriftsteller durch ganz Italien [* 3] ausgebreiteten Ruf. Als einen Anhänger der französischen Revolution berief ihn das Gouvernement der Cisalpinischen Republik in die Kommission für den öffentlichen Unterricht und ernannte ihn ¶
mehr
spater zum Gesandten am Hofe von Parma, [* 5] von wo er als Direktor der Studien nach Bologna ging. Der Einmarsch der Österreicher und Russen in Italien 1799 nötigte ihn zur Flucht; erst nachdem Napoleon I. die französische Herrschaft in Italien befestigt hatte, kehrte er zurück. Im J. 1804 übernahm er die Professur der Beredsamkeit zu Pavia, wo er starb. Seine »Poesie e prose scelte« gaben Pedroni (Mail. 1812, 2 Bde.) und Rosini (Pisa [* 6] 1813) heraus. Außerdem erschienen »Poesie scelte« allein (Mail. 1822) und zwei Briefsammlungen (das. 1830 u. 1836). Seine Gedichte zeichnen sich durch Wahrheit, Einfachheit und Anmut aus; unter seinen Prosaschriften sind die »Instituzioni di eloquenza« (Mail. 1811) hervorzuheben.