Ceresin
(Cerosin, Cerin, Erdwachs, Mineralwachs, Ozocerotin, künstliches Wachs), aus Ozokerit dargestelltes Präparat, welches in mancher Hinsicht dem Bienenwachs ähnlich ist, wird erhalten, indem man Ozokerit mit 6-10 Proz. Schwefelsäure [* 2] erhitzt und dann behufs der Entfärbung mit Kohle behandelt. Das so erhaltene hellgelbe Naturwachs wird durch weitere Behandlung mit Schwefelsäure und Natronlauge völlig entfärbt. Man hat auch versucht, die Chemikalien vollständig zu vermeiden, den Ozokerit nur mit sehr viel Kohle gemischt und die Masse mit Benzin oder Schwefelkohlenstoff extrahiert.
Wenn man dann filtriert, das Lösungsmittel abdestilliert und den Rückstand noch einmal filtriert, erhält
man ebenfalls reines Ceresin.
Die
Ausbeute beträgt 70-90 Proz. Gewöhnlich schmelzt man das Ceresin
mit Bienenwachs,
japanischem oder
Karnaubawachs zusammen. Es ist schön weiß, geruchlos, verändert sich noch nicht bei 250° und schmilzt
bei 62-80°. Man benutzt es zu Wachskerzen, in der
Parfümerie und
Pharmazie als
Ersatz des Bienenwachses,
zur
Appretur leinener und baumwollener
Stoffe, in der Wäsche-,
Kragen- und Manschettenmanufaktur und besonders in Militärwerkstätten.
Vgl. Perutz, Die Industrie der Mineralöle etc., Bd. 2 (Wien [* 3] 1879).