Cercis
L.
(Judasbaum, Judaslinde),
Gattung aus der
Familie der
Papilionaceen,
Sträucher und
Bäume mit einfachen,
herzförmigen Blättern, welche erst nach den büschelförmigen, roten oder weißen
Blüten hervorbrechen.
Drei in
Kanada,
China
[* 3] und Südeuropa heimische
Arten. Cercis
Siliquastrum
L., ein mäßig hoher
Baum mit nierenförmigen, langgestielten, glatten Blättern,
schönen roten oder weißen, zahlreichen
Blüten in dichten
Büscheln und fingerlangen, breiten, rötlichen
Hülsen mit linsenförmigen
Samen,
[* 4] wächst in Südeuropa und im
Orient an sonnigen
Stellen, an den
Ufern der
Bäche, gedeiht aber auch
bei uns und erträgt, wenn er über die erste
Jugend hinaus ist, die härtesten
Winter; mit seinen im März oder April erscheinenden
Blüten bildet er eins unsrer reizendsten Gehölze.
Die scharf schmeckenden
Blütenknospen werden in
Essig eingelegt und wie
Kapern genossen, das grün und
schwarz geäderte
Holz
[* 5] (Cercisholz
) nimmt eine gute
Politur an und wird von den Tischlern gesucht. Die
Türken pflanzen den
Baum auf ihre Totenäcker. An diesem
Baum soll sich
Judas
Ischariot erhängt haben. Cercis
canadensis L., in
Virginia und
Kanada, dem
vorigen sehr ähnlich, hat festes, grün geädertes
Holz, welches sich vortrefflich zu Tischlerarbeiten eignet, und ist ebenfalls
eine Zierde unsrer
Gärten.