Cerbera
L.
(Schellenbaum),
Gattung aus der
Familie der Apocynaceen, milchende
Bäume und
Sträucher des tropischen
Amerika,
[* 2] in
Asien,
[* 3] auf
Madagaskar
[* 4] und in
Polynesien, mit großen
Blüten in
Afterdolden und ein- bis zweisamiger
Steinfrucht.
Mehrere derselben sind ganz oder zum Teil giftig, bei andern ist jedoch auch der
Milchsaft, der oft scharf ist, milder und
sogar genießbar. Cerbera
Ahovai L. (Thevetia Ahovai
Dec.,
Ahovaibaum) ist ein schöner, immergrüner
Baum
Brasiliens mit eirund-elliptischen,
spitzigen, fast lederartigen Blättern und großen, gelben
Blüten in endständigen
Afterdolden, der in
allen seinen Teilen narkotisch-scharfgiftig ist.
Das Holz [* 5] riecht unerträglich unangenehm und betäubt, wenn es ins Wasser geworfen wird, die Fische [* 6] so, daß sie sich mit den Händen fangen lassen. Die länglich-walzigen, in harter Schale eingeschlossenen Samen [* 7] gehören zu den am schnellsten wirkenden Giften. Da sie so hart sind, daß sie in den Schalen klappern, so gebrauchen die Indianer die ganzen Früchte als Schellen, reihen sie an Schnüre und verzieren Arme und Beine beim Tanz damit.
Von Cerbera
lactaria Hamilt.
(Cerbera
Manghas
Gärtn.,
Manghasbaum,
Milchholz), einem auf den
Molukken am
Fluß- und Meeresufer wachsenden,
oft mannsdicken
Baume mit hängenden
Ästen, dienen
Rinde und
Blätter als
Purgiermittel, und aus den brechenerregend, giftigen
Samen preßt man Brennöl. Das
Holz ist sehr weich.
Cerbera
Odollam Hamilt.
(Herzbaum), ein 5-8 m hoher
Baum auf
Malabar, in
Sümpfen und an Flußufern, hat eine unschädliche
Frucht, aber betäubend giftige
Samen; die
Rinde und die
Blätter wirken purgierend; wenn
Hunde
[* 8] die unreife
Frucht kauen, so sollen ihnen die
Zähne
[* 9] ausfallen.
Cerbera
Tanghin
Sims.
[* 10] (Cerbera
venenifera
Steud.,
Giftbaum, Tanghin-Schellenbaum), ein mäßiger
Baum auf
Madagaskar, trägt
Früchte von der
Größe einer Pfirsich, deren mandelartige
Kerne sehr giftig sind und daher in
Madagaskar bei Verbrechern
zu einer Art
Gottesurteil benutzt werden. Cerbera
Thevetia L. (Thevetia nereifolia
Juss.), ein schöner
Baum von 6 m
Höhe, in
Westindien
[* 11] und
Südamerika,
[* 12] mit ätzendem, höchst giftigem
Milchsaft. Die
Samen werden gegen Schlangenbiß angewendet. Die harten
Steinfrüchte
dienen, wie die des
Ahovaibaums, den
Indianern zu Klappern.