Titel
Centralstelle
für
Arbeiter-Wohlfahrtseinrichtungen, eine infolge der Anregung einer Reihe gemeinnütziger
Vereine hervorgegangene
Vereinigung mit dem Geschäftssitz in
Berlin,
[* 2] die, von der königl. Staatsregierung und den
Behörden des
Reichs unterstützt,
den Zweck verfolgt, die Schaffung von Wohlfahrts
einrichtungen für
die arbeitenden
Klassen zu fördern.
Dieselbe wurde am durch nachstehende
Vereine begründet: Centralverein für
das Wohl der arbeitenden
Klassen in
Berlin,
Verein zur Förderung des Wohles der
Arbeiter «Concordia» in Mainz,
[* 3]
Verein «Arbeiter
wohl»,
Verband
[* 4] kath. Industrieller und Arbeiter
freunde
in
M'Gladbach, Linksrheinischer
Verein für
Gemeinwohl in
M'Gladbach,
Verein Anhaltischer
Arbeitgeber in
Dessau,
[* 5] Gesellschaft für
Verbreitung von Volksbildung in
Berlin, Gesamtverband der evang. Arbeiter
vereine
Deutschlands
[* 6] in
M'Gladbach,
Bergischer
Verein für
Gemeinwohl in
Elberfeld,
[* 7] Katholischer Gesellenverein in Köln.
[* 8]
Andere
Vereinigungen sind bald nach der
Begründung der
Centralstelle beigetreten. Außerdem sind die Stadtverwaltungen einer
Reihe größerer
Städte Mitglieder der
Centralstelle. In der konstituierenden Sitzung waren die königlich
preuß. Minister für
Handel und
Gewerbe und für
öffentliche
Arbeiten durch Kommissarien vertreten. Später haben ferner der
königlich preuß. Kriegsminister und die königlich preuß.
Minister des Innern, für
Landwirtschaft,
Domänen und Forsten und der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten,
wie endlich das
Reichsamt des Innern, das Reichspostamt und das
Reichsmarineamt Kommissarien für die
Centralstelle
ernannt.
Einzelne Firmen und Persönlichkeiten, die sich auf dem Gebiete der Wohlfahrts
pflege bewährt haben, können als außerordentliche
Mitglieder der
Centralstelle beitreten. Die Angelegenheiten der
Centralstelle werden von einer Delegiertenversammlung, einem
Vorstande und einem Geschäftsführer wahrgenommen. Die Delegiertenversammlung besteht aus
Vertretern der
angeschlossenen
Vereine, Körperschaften und
Behörden; die außerordentlichen Mitglieder haben in derselben beratende
Stimme.
Der Vorstand besteht aus acht von der Delegiertenversammlung zu wählenden Mitgliedern, zwei Regierungskommissarien und zwei
von diesen zehn zu kooptierenden Mitgliedern, welche aus der Zahl der durch Sachkunde oder praktische Verdienste um die Arbeiter
wohlfahrt
ausgezeichneten
Männer zu wählen sind, und ernennt einen
Geschäfts- und einen Kassenführer. Ersterm
sind Hilfsarbeiter
und Bureaubeamte beigegeben. Die erforderlichen
Mittel werden durch Jahresbeiträge der angeschlossenen
Vereine,
Behörden und der außerordentlichen Mitglieder sowie auch durch einen Staatszuschuß ausgebracht. - Zu den
Aufgaben,
denen die Geschäftsthätigkeit der
Centralstelle m erster Linie gewidmet ist, gehören:
1) Die Sammlung, Sichtung, Ordnung und Katalogisierung von
Beschreibungen,
Statuten und
Berichten über Einrichtungen, welche
zum
Besten der unbemittelten Volksklassen getroffen sind. Mit der Einrichtung eines Wohlfahrts
museums, die diesem Zweck in
erweitertem
Maße dienen soll, wurde begonnen.
2) Die Auskunftserteilung auf Anfragen über Arbeiter-Wohlfahrtseinrichtungen zunächst an die beteiligten Vereine und soweit Zeit und Mittel es gestatten, auch an Nichtbeteiligte.
3) Mitteilung über bemerkenswerte Erscheinungen auf dem Gebiete der Arbeiter-Wohlfahrtseinrichtungen und der Gewerbehygieine. Diesem letztern Zwecke dient hauptsächlich die monatlich zweimal erscheinende Korrespondenz der Centralstelle, die Mitteilungen aus allen Gebieten der socialen Fürsorge enthält. Mitarbeiter derselben sind sachverständige Referenten für die Einzelgebiete und Korrespondenten, welche die verschiedenen örtlichen Bezirke, einschließlich des Auslandes, vertreten. Ferner sind als litterar. Korrespondenten die preuß. und außerpreuß. Fabrikaufsichtsbeamten, eine Anzahl von Leitern der fiskalischen Betriebe im Ressort des Handelsministeriums, des Ministeriums der öffentlichen Arbeiten, des Kriegsministeriums, des Reichsmarineamtes
^[Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K anzusuchen.] ¶