Centralbau
,
in der Kirchenbaukunst ein
Bau, welcher nicht wie die gewöhnlichen
Kirchen langgestreckt, sondern um seine
Mitte gruppiert erscheint. Ein Centralbau
ist entweder vieleckig oder rund, entweder flachgedeckt
oder überwölbt und imponiert durch Geschlossenheit und durch symmetrischen
Aufbau. Er war bereits der antiken
Baukunst
[* 2] bekannt
(Pantheon zu
Rom,
[* 3]
Thermen, Mausoleen). In der christl.
Baukunst ist er auf kirchlichem Gebiete häufig zu Kapellen
(Tauf-,
Grab-
und eigentlichen Kapellen), wegen konstruktiver Schwierigkeiten aber nur selten zu großen
Kirchen
(Sophienkirche
zu
Konstantinopel,
[* 4]
Münster
[* 5] zu
Aachen,
[* 6] Peterskirche zu
Rom vor Anfügung des Langhauses, Frauenkirche zu
Dresden)
[* 7] verwendet worden.
(S. Altchristliche,
Byzantinische, Deutsche,
[* 8]
Italienische Kunst; dazu die
Tafeln und die betreffende Litteratur.) Auch im Profanbau
kommen Centralbau
vor (Villa Rotonda des Palladio bei Vicenza, Rotunden für
Ausstellungen, Panoramen u. s. w.).