Celt
[* 2] (Kelt), Axt oder Beil aus vorhistorischer Zeit, s. Steinzeit [* 3] und Metallzeit. [* 4] ¶
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Celt
[* 2] (spätlat. celtis
), ein in der Bronzezeit (s. d.) häufiges Gerät von meißel- oder axtförmiger Gestalt
mit schmaler Schneide. Die ältesten sind ganz flach (sog. Paalstäbe oder Flachcelte; s. nachstehende
[* 2]
Fig. 1); später wurden
die Ränder immer weiter ausgezogen, bis sie vollständige Lappen bildeten, die um den Griff herumgelegt wurden (Schaftlappen-
oder Schaftcelte;
s. Tafel: Urgeschichte II,
[* 2]
Fig. 10 a, b, c). Noch später höhlte man das ganze Gerät
aus, um den Schaft darin zu befestigen sog. Hohlcelte;
[* 2]
Fig. 1O d). Nachstehende Abbildungen zeigen die Art der Befestigung,
und zwar
[* 2]
Fig. 1 bei Flachcelten,
[* 2]
Fig. 2 bei Schaftcelten
und
[* 2]
Fig. 3 bei Hohlcelten.
Das Material der Celt
, die wahrscheinlich als Äxte für praktische Arbeiten und als Waffen
[* 5] gebraucht wurden,
ist gewöhnlich Bronze,
[* 6] erst in der Hallstätter Zeit (s. d.) kommen solche, besonders Hohlcelte, auch von Eisen
[* 7] vor. Die Paalstäbe
und auch die Schaftlappencelte
von Bronze reichen dagegen bis in die älteste Metallzeit hinauf. Man hat früher den Namen dieser
Werkzeuge
[* 8] mit den Kelten in Zusammenhang bringen und den Celt
als ihre charakteristische Nationalwaffe bezeichnen
wollen. Doch finden sich Celt
in allen Ländern Europas, auch in solchen, wo, wie in Dänemark
[* 9] und Schweden,
[* 10] nie Kelten gewohnt
haben. Auch Schliemann hat in Troja
[* 11] Bronzecelte
gefunden, und so muß der Ursprung dieses Gerätes, wie unserer andern prähistor.
Bronzen, wohl im Orient zu suchen sein. -
Vgl. Osborne, Das Beil und seine typischen Formen in vorhistor.
Zeit (Dresd. 1887).
[* 2] [* 2] ^[Abbildung]Fig. 1.