Celt
[* 1] (spätlat. celtis
), ein in der
Bronzezeit (s. d.) häufiges Gerät von meißel- oder axtförmiger Gestalt
mit schmaler Schneide. Die ältesten sind ganz flach (sog. Paalstäbe oder
Flachcelte; s. nachstehende
[* 1]
Fig. 1); später wurden
die Ränder immer weiter ausgezogen, bis sie vollständige Lappen bildeten, die um den Griff herumgelegt wurden (Schaftlappen-
oder Schaftcelte;
s.
Tafel:
Urgeschichte II,
[* 1]
Fig. 10
a, b, c). Noch später höhlte man das ganze Gerät
aus, um den Schaft darin zu befestigen sog.
Hohlcelte;
[* 1]
Fig. 1O d). Nachstehende Abbildungen zeigen die Art der Befestigung,
und zwar
[* 1]
Fig. 1 bei
Flachcelten,
[* 1]
Fig. 2 bei Schaftcelten
und
[* 1]
Fig. 3 bei
Hohlcelten.
Das Material der Celt
, die wahrscheinlich als
Äxte für praktische
Arbeiten und als Waffen
[* 2] gebraucht wurden,
ist gewöhnlich
Bronze,
[* 3] erst in der
Hallstätter Zeit (s. d.) kommen solche, besonders
Hohlcelte, auch von
Eisen
[* 4] vor. Die Paalstäbe
und auch die Schaftlappencelte
von
Bronze reichen dagegen
bis in die älteste
Metallzeit
[* 5] hinauf. Man hat früher den
Namen dieser
Werkzeuge
[* 6] mit den
Kelten in Zusammenhang bringen und den Celt
als ihre charakteristische Nationalwaffe bezeichnen
wollen. Doch finden sich Celt
in allen
Ländern Europas, auch in solchen, wo, wie in
Dänemark
[* 7] und
Schweden,
[* 8] nie
Kelten gewohnt
haben. Auch Schliemann hat in
Troja
[* 9] Bronzecelte
gefunden, und so muß der Ursprung dieses Gerätes, wie unserer andern prähistor.
Bronzen, wohl im
Orient zu suchen sein. -
Vgl. Osborne, Das Beil und seine typischen Formen in vorhistor.
Zeit (Dresd. 1887).
[* 1] [* 1] ^[Abbildung]Fig. 1.