einer der vielen Gegenkaiser des
KaisersGallienus, ein reicher Gutsbesitzer, der früher Militärtribun gewesen
war, wurde (etwa 262 n. Chr.) als Imperator von
Afrika
[* 2] aufgestellt, aber schon nach sieben
Tagen von der
Galliena, einer Verwandten des
Kaisers, ermordet.
eklektischer
Philosoph, der namentlich platonische und stoische
Lehren
[* 3] verknüpfte, verfaßte um 178 n. Chr.
in seinem
«Sermo verus»
die erste durchgreifende
Polemik gegen das
Christentum, von welcher in der Gegenschrift des Origenes
(s. d.),
ziemlich bedeutende Fragmente erhalten sind (zusammengestellt und
deutsch hg. von
Keim, «C.’ wahres Wort», Zür. 1873).
Nicht ohne
Schärfe greift er das
Christentum an wegen seiner Unwissenschaftlichkeit, blinden Gläubigkeit und doch innern
Parteizerrissenheit, wegen seiner anthropomorphistischen
Sinnlichkeit und doch spiritualistischen Schwärmerei, wegen seines
Schuldbewußtseins und doch übermächtigen Hochmuts, wegen seines Gott aufgedrungenen Zweckbegriffs für die Welt und
des dennoch sofort hinzutretenden, die Gotteswelt als unvollkommen bezeichnenden Erlösungsbegriffs. Das
Böse ist ihm, als
aus der Materie entsprungen, ewig und notwendig, die
Sünde nie völlig, am wenigsten durch
Stellvertretung zu tilgen. Dem
christl. Dogma der
Erlösung stellt er die Idee der ewigen Weltordnung, der
Lehre
[* 4] von der FleischwerdungGottes
die absolute Transcendenz desselben gegenüber.
Aulus
Cornelius, ein gelehrter
Römer,
[* 5] der unter dem
KaiserTiberius (und bis tief in Neros Zeit hinein)
lebte
und ein umfassendes encyklopäd.
Wissen beherrschte. Von den
Schriften, die er über
Philosophie, Kunst der
Beredsamkeit, Rechtskenntnis,
Landwirtschaft, Kriegskunst und
Medizin verfaßt, und mit denen er nach des alten
Cato Vorgang eine
Encyklopädie
des gesamten, vom Standpunkte des praktischen
Römers aus nützlichen
Wissens geliefert hat, sind nur die 8
Bücher«De medicina»
auf uns gekommen, zugleich das einzige mediz.
Werk, das sich aus der bessern Zeit der röm. Litteratur erhalten hat. Celsus folgt in
demselben meist den Griechen und ist nächst der Hippokratischen Sammlung und den Werken Galens eine
Hauptquelle für die Kenntnis der
Medizin des
Altertums. Die
Darstellung ist klar und geschmackvoll, die
Sprache
[* 6] korrekt und
kernig, wenn auch nicht frei von Gräcismen. Kritische
Ausgaben haben Targa
(Padua
[* 7] 1769; 2 Bde., Straßb.
1806; Verona
[* 8] 1810; erweitert von de Renzi, 2 Bde.,
Neap. 1851-52) und Daremberg (Lpz. 1859), eine Handausgabe Ritter und
Albers (Köln
[* 9] 1835) geliefert. Die neueste
Ausgabe von Védrènes (Par. 1876) enthält
Text, franz.
Übersetzung, Anmerkungen
und Abbildungen. Unter den deutschen Übertragungen sind die von Ritter (Stuttg. 1840) und Scheller
(Braunschw. 1846), unter den ausländischen die von Étangs (Par. 1846
u. 1860) zu nennen. Kissel hat
in der Monographie über Celsus (Gieß. 1844) auch die Fragmente seiner übrigen
Schriften gesammelt. -
Vgl. noch
Broca in «Conférences
historiques» (Par. 1865).